2. Juli 2020

Schulterwurf & Muskelmasse

Ein Kampfgewicht von gut 125 kg bei einer Körpergröße von 1,86 m: Was nach viel klingt, ist in der Kategorie über 100 Kilogramm noch nicht das (internationale) Maß aller Dinge. Stephan Hegyi, Österreichs bestplatzierter Judoka in der Weltrangliste und so gut wie fix für Olympia 2021 qualifiziert, arbeitet mit Hochdruck an zusätzlicher Muskelmasse und an seinem Wurf-Arsenal.  Noch bleiben dem 21-jährigen Youngster bis zu den Olympischen Spielen in Tokio gut 12 Monate Zeit.

180 kg Bankdrücken? Kein Problem für Stephan Hegyi. „Ich bin kräftiger denn je“, gibt sich der Wiener für den Re-Start beim Trainingslager in Mittersill zuversichtlich. Die Vorfreude, endlich wieder Werfen zu können, lässt sich nicht leugnen. Nur außerhalb des Dojos muss der Kraftlackel sein Temperament zügeln. Beim ersten Aufenthalt vor zwei Wochen warf ihn bei einer Spritz-Downhill-Tour sein Mountainbike ab.  Starke Hautabschürfungen und ein Liegestütz-Trainingsverbot waren die Folge. Mittlerweile, rechtzeitig zum ersten Training ohne Mindestabstand, sind die Narben verheilt. „Ich fühle mich super-stark und freue mich wie alle anderen auf die ersten Randoris, die Kämpfe Mann gegen Mann.“

Die Olympia-Verschiebung auf 2021 nahm der Weltranglisten-Fünfzehnte durchaus gelassen hin. „Mir als junger Athlet kommen 12 zusätzliche Trainings- und Wettkampf-Monate durchaus recht. So kann ich an neuen Wurftechniken arbeiten.“ Genauer am Schulterwurf rechts (Seoi-Nage). Hintergrund: „Mit dem Schulterwurf wird mein Angriff gefährlicher, d.h. schwerer ausrechenbar.“

Seit 2015, als Stephan Hegyi mit dem Sieg bei den Europäischen Jugendspielen in Tiflis erstmals international von sich reden machte, träumt das ÖJV-Ass seinen olympischen Traum. „Eine Olympia-Medaille, im Idealfall Gold, ist mein ultimatives Ziel. Warum soll das nicht schon in Tokio 2020 möglich sein?“

Erste Zwischen-Etappe ist die Europameisterschaft im November in Prag. „Ich gehe davon aus, dass die EM stattfinden kann, so heißt es jedenfalls von Trainerseite.“ Eine EM-Medaille hat er schon, eine weitere soll Auftrieb auf dem Weg zur persönlichen Olympia-Premiere in Tokio geben. Idealerweise schon mit ein paar Ippon-Siegen nach Schulterwurf. Dann kämen wohl auch die schwersten Brocken in der Kategorie + 100 kg ins Grübeln…


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