Auch am zweiten Tag des Grand Slams in Tyumen (RUS) erreichen Österreichs Judoka in Person von Bernadette Graf (bis 70 kg) einen fünften Platz. Dabei führt die 23-jährige Tirolerin im Kampf um Bronze gegen die Deutsche Szaundra Diedrich bereits mit zwei Bestrafungen, ehe sie einen Würgegriff übersieht. Herren scheiden gegen spätere Finalisten aus.
Die als Nummer eins gesetzte Bernadette Graf zieht nach einem Freilos und einem Ippon-Sieg gegen Alena Prokopenko (RUS) in das Viertelfinale ein. Dort muss sich die Dritte der Europaspiele jedoch Kim Seongyeon (KOR) mittels einer Yuko-Wertung geschlagen geben. „Wir wussten, dass die Koreanerin eine gefährliche Abtauch-Technik beherrscht, doch diese Variante war uns neu“, meint Damen-Nationaltrainer Marko Spittka.
Danach wird es für Graf stressig, da sie nach dem Viertelfinale, das über die vollen vier Minuten ging, nur zehn Minuten Zeit zum Verschnaufen bekommt, ehe sie in der Trostrunde gegen Vize-Weltmeisterin Karen Nun Ira (JPN) ran muss. Nichtsdestoweniger fightet die Innsbruckerin die Japanerin mit 2:1 in Strafen nieder. Spittka: „Das war eine bärenstarke Leistung!“ Diese bringt Graf letztlich in den Kampf gegen Diedrich.
„Zwei Fehler reichen bei dieser Klasse halt leider nur zu Rang fünf. Nichtsdestotrotz ist das eine starke Leistung“, resümiert Spittka. Für die Damen geht es nun zurück nach Hause, ab Donnerstag beginnt dann der erste Teil der unmittelbaren Vorbereitung auf die WM Ende August in Astana.
Die Herren werden indes bis Donnerstag in Tyumen bleiben, um noch ein paar harte Trainings-Einheiten mitzunehmen.
Für die am Donnerstag auf die Matte gegangenen Marcel Ott (bis 81 kg) und Daniel Allerstorfer (über 100 kg) ist nichts zu holen. Beide scheiden nach einem Freilos mit Auftakt-Niederlagen aus. Ott liegt gegen den späteren Sieger Ivan Vorobev (RUS) mit einer Strafe in Front, ehe er Waza-ari (durch O-soto-gari) fliegt und festgehalten wird. Allerstorfer geht gegen den späteren Zweit-Platzierten Aslan Kambiev sogar mit einer Yuko-Wertung in Führung, ehe er Ippon durch einen Innenschenkelwurf fliegt.