WM-Zahlenspiele, Teil 2
Die größte Sensation passierte am achten und letzten Wettkampftag der Judo-Weltmeisterschaft in Budapest. Japan, 7-fach-Sieger des Mixed-Team-Bewerbes, ungeschlagen seit der Einführung im Jahre 2017, musste sich mit Bronze begnügen. Für Mixed-Team-Olympiasieger Frankreich, sieben Mal in Folge WM-Finalist, aber immer nur Silbermedaillengewinner, langte es überhaupt nur zum siebenten Rang (ex aequo mit Usbekistan). So durfte erstmals Georgien (nach den Einzelkonkurrenzen „nur“ auf Rang vier des Medaillenspiegels – mit 4 Medaillen, darunter 1 x Gold durch Eteri Liparteliani/-57) über den Mixed-Team-Sieg jubeln, im Finale gab es ein klares 4:1 gegen Südkorea.
Weitere Zahlen und Fakten rund um die 42. IJF-Weltmeisterschaft in Budapest:
- Kein einziger WM-Champ von 2024 konnte in Budapest seinen Titel verteidigen. Mit Alice Bellandi (ITA/-78) holte gerade einmal eine Paris-Olympiasiegerin WM-Gold im nach-olympischen Jahr.
- Tokio-Olympiasiegerin Uta Abe (JPN), in Paris sensationell im Achtelfinale vorzeitig gescheitert, gelang mit ihrem bereits fünften WM-Titel die perfekte Revanche. Für Schwergewichtler Inal Tasoev (IJF) war es der zweite Finalerfolg (nach 2023). Alle anderen zwölf Weltmeister:innen durften sich über ihren ersten WM-Titel freuen.
- Haruka Kaju (JPN/-63), 25-jährig, und Matvey Kanikovskiy (IJF/-100), 23, gelang das Kunststück, gleich bei ihrer ersten WM-Teilnahme Gold zu holen.
- Nur zweimal behielt die Papierform recht, gewannen mit Sanshiro Murao (JPN/-90) und Inal Tasoev (IJF/+100) die top-gesetzten Athleten.
- Der 21-jährige Timur Arbuzov (IJF/-81) war mit 21 Jahren der jüngste, der Japaner Ryuju Nagayama (-60) mit 29 der älteste Titelträger.
- Wie schon bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Budapest (2017, 2021) räumte Judo-Großmacht Japan groß ab und gewann den Medaillenspiegel klar. Nippon holte in den Einzel-Entscheidungen insgesamt 14 Medaillen, 6 x Gold, 4 x Silber und 4 x Bronze. Zum Vergleich: Im Vorjahr in Abu Dhabi sah die japanische Bilanz wie folgt aus: 3 x Gold, 2 x Silber, 4 x Bronze.
- Insgesamt nahmen in Ungarn 556 Judoka aus 93 Nationen teil, darunter 10 Österreicher:innen (9 im Einzel, Verena Hiden wurde nur fürs Mixed-Team nominiert). Sechs Nationen durften sich über zumindest 1 x Gold freuen, 20 Nationen holten Edelmetall, insgesamt 35 schafften Top-7-Platzierungen. Österreich zählte zu jenen 58 Ländern, die unplatziert blieben. Es war die zweite WM in Folge ohne rot-weiß-rote Medaille. Davor hatte Österreich 3 x in Folge (2021: Michaela Polleres/-70, 2022: Shamil Borchashvili/-81, 2023: Michaela Polleres/-70) jeweils Bronze geholt.
- Die nächste Judo-WM findet von 9. – 16. Juli 2026 in Baku (AZE) statt.