Mit dem ersten Grand Slam-Turnier des neuen Jahres am Wochenende im Pariser Sportpalast Bercy startet für Österreichs Judo-Ass Ludwig Paischer der Countdown für die Olympischen Spiele 2012 in London. Der 30-jährige Salzburger konnte sich nun fünf Wochen verletzungsfrei auf das Olympiajahr vorbereiten und ist voller Tatendrang. Taro Netzer, der vom Verband neben ÖJV-Cheftrainer Udo Quellmalz zum persönlichen Coach des Olympiazweiten von 2008 bestellt wurde und der mit Paischer die Vorbereitung auf London macht, ist angetan: „Er ist in einer ausgezeichneten körperlichen Verfassung. Man kann sagen: Lupo ist wieder heiß!“
Der ehemalige Weltranglisten-Erste ist im Ranking der 60-Kilo-Klasse, bedingt durch das eher durchwachsene Jahr 2011 (gewann erstmals seit 2003 weder eine EM- noch WM-Medaille) auf Rang 18 abgerutscht, musste daher auch nicht zum Masters der besten 16 im Jänner nach Kasachstan. Deshalb konnte „Lupo“ dort zwar keine Punkte machen, aber Netzer sieht auch einen Vorteil: „Das Training wurde nicht durch ein Turnier mit einer weiten Anreise gestört.“ Der Coach des Salzburgers nimmt ihm nicht nur viel organisatorische Arbeit ab, sondern auch den Druck. „Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. 22 sind fix bei Olympia dabei, und Lupo hat noch einige Chancen zu punkten. Vor allem die Europameisterschaft“, sagt Netzer.
Ein gutes Omen. Denn Paischer wurde 2004 und 2008 Europameister – daher wäre es 2012 bei der EM im April in Tschelyabinsk (RUS) quasi „wieder an der Zeit“. Und auch vor den Spielen in Peking hatte er 2007 ein weniger gutes Jahr. „Es wird aber auch immer schwieriger, Medaillen zu machen“, weiß Netzer, der sehr eng mit Cheftrainer Quellmalz zusammenarbeitet.
Nach dem Grand Slam in Paris bleibt Paischer – neben ihm startet nur noch Peter Scharinger bis 73 Kilo, da Sabrina Filzmoser verzichtet – noch zum Training in Paris und reist direkt zum Heim-Weltcup am 11./12. Februar nach Oberwart an.