Die Stunden nach dem (gewonnenen) Bronzekampf vergingen schnell: Medien-Interviews, Dopingkontrolle, ORF-Studio-Interview und Medaillenfeier im Austria House. Erst am Tag danach blieb dann Zeit für einen Familien-Stadtausflug (mit Schwester Daniela, ihren Eltern Gabriela und Christian) und ein bisschen Durchatmen.
„Der Empfang im Austria House hat alle meine Erwartungen übertroffen. Also so einen Auflauf hab‘ ich mir nicht vorstellen können. Und das Schönste war, dass viele vom Team da waren, meine Schwester und meine Eltern“, erzählt die 27-jährige Niederösterreicherin. „Langsam wird mir bewusst, dass ich die erste weibliche (ÖJV-, Anmerkung der Redaktion) Judoka bin, die zwei Olympia-Medaillen gewinnen konnte. Darauf kann ich stolz sein.“ Insgesamt ist es die 8. ÖJV-Olympia-Medaille, für Polleres schon die zweite.
„Es gibt sehr viele Leute, bei denen ich mich bedanken möchte, ohne die mein Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Ein Riesen-Dankeschön an den Verband, ans Bundesheer, an meine Familie, an meinen Klub JC Wimpassing und an meine Partner.“ Nach einer kurzen Pause fügt sie hinzu: „Ich werde mit Sicherheit bis Los Angeles 2028 weitermachen. Vielleicht schaffe ich ja noch den kompletten Medaillensatz.“
Gold in L.A., das wäre dann die endgültige Krönung. „Ich werde es wieder versuchen, ich war jetzt zweimal knapp dran. Ich weiß, dass ich auch Gold holen kann.“ Der Erfolgsdruck wird jedenfalls nicht kleiner werden.