Die österreichischen Herren sollen bei den bevorstehenden Judo-Weltmeisterschaften in Budapest (28. August bis 3. September) vorwiegend Erfahrung sammeln. Gleich drei Athleten geben in der ungarischen Hauptstadt ihr WM-Debüt.
Mit 21,5 Jahren ist das Durchschnittsalter im österreichischen Herrenaufgebot äußerst jung. Lukas Reiter (JC Wimpassing), Laurin Böhler (LZ Vorarlberg) und Stephan Hegyi (SC Hakoah) feiern bei den Titelkämpfen in Budapest WM-Premiere. Olympiastarter Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel) ist mit 24 Jahren der Routinier im Team. „Für uns wird es wichtig sein, Erfahrung zu sammeln. Dennoch ist viel möglich. Wir haben auf jeden Fall die Qualität, auch Große zu schlagen und eine Platzierung zu erreichen“, meinte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch bei der Pressekonferenz im Vorfeld der WM.
Daniel Allerstorfer, der in seiner Karriere drei Podestplätze auf der World Tour erkämpfte, blickt dem Großereignis optimistisch entgegen: „Ich habe mich weiterentwickelt. Die Kämpfe werden ich den jeweiligen Gegnern entsprechend anlegen und so Kampf für Kampf nach vorne schauen“, meinte der Oberösterreicher, der in der Kategorie über 100 Kilogramm antritt. In der selben Gewichtsklasse steigt der erst 19-jährige Stephan Hegyi auf die Matte. Der Wiener erreichte in der aktuellen Saison zwei European-Open-Podestplätze und zählt zu den vielversprechendsten Nachwuchshoffnungen im österreichischen Kader.
Der Vorarlberger Laurin Böhler (-100 kg) löste sein WM-Ticket dank Platz drei beim Grand Slam in Jekaterinburg (RUS). Gleich bei seinem ersten Antreten auf Grand-Slam-Niveau durfte Böhler mit Bronze über einen Stockerlplatz jubeln. „Ich bin noch nicht in der Favoritenrolle. Das Ziel ist natürlich, ganz vorne dabei zu sein. Meine Gewichtsklasse ist national gut besetzt, die Stimmung im Team ist sehr gut“, so der 22-Jährige. Ursprünglich hätte Aaron Fara ebenso in der Klasse bis 100 Kilogramm starten sollen. Aufgrund eines bei der WM-Vorbereitung in Linz erlittenen Einrisses des Außenbandes muss Fara allerdings auf die Weltmeisterschaften verzichten.
Für Lukas Reiter (-73) steht das zweite Großereignis in der allgemeinen Klasse vor der Tür: Der Niederösterreicher überzeugte im April bei der EM in Warschau mit Platz sieben und schaffte damit den Sprung in den WM-Kader. „Die letzten Monate in Japan haben mich weiter nach vorne gebracht“, fasst der Wimpassinger die zweimonatige Vorbereitungsphase im Mutterland des Judo zusammen, bei der er sich mit Schwergewicht Stephan Hegyi das Zimmer teilte.