Die eine Seite: Österreichs 6-köpfiges Olympia-Team (plus Trainingspartner Bernd Fasching) hob Sonntag Richtung Spanien zum letzten internationalen Trainingslager nach Valencia ab. An den nächsten vier Tagen stehen insgesamt acht (90-minütige) Randori-Einheiten auf dem Programm. Am 24. und 25. Juli geht’s dann nach Paris. Michaela Polleres fungiert (mit Kanuten Felix Oschmautz) als Fahnenträgerin der österreichischen Delegation, der Rest des Teams – außer Superleichtgewichtlerin Katharina Tanzer – wird bei der Eröffnungsfeier am 26.07. auf der Seine live mit dabei sein.
Die andere Seite: Die ÖJV-Verbandsspitze (um Präsident Martin Poiger, Generalsekretärin Corina Korner und Sportdirektor Markus Moser) arbeitet mit Hochdruck daran, die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre bzw. die Spiele 2028 in LA und 2032 in Brisbane festzulegen und die Qualitätsstandards weiter zu optimieren. „Wir wollen den Weg, den wir 2021 mit der Verpflichtung von Yvonne Snir-Bönisch eingeschlagen haben, mit unseren Partnern weiter fortsetzen und noch erfolgreicher gestalten. Auch wenn wir uns vor drei Jahren nicht hätten vorstellen können, mit 54 Medaillen (bei Großereignissen, Anm. d. Red.) und einem Mixed-Team in Paris dazustehen“, betont Martin Poiger. „Wir sind stolz auf die rot-weiß-rote Judo-Familie. Ein großes Dankeschön geht an die Athlet:innen, Betreuer:innen, die Sponsoren-Partner, allen voran die Firma BERGER, BURGENLAND Tourismus, unsere Mitarbeiter:innen und die Behörden. Lasst uns in gewohntem Stil weiterarbeiten und noch mehr Erfolge einfahren.“
Die ersten Weichen für die Zukunft sind gestellt (die nachstehenden Punkte stellen nur eine kurze, unvollständige Auswahl dar):
- Seit der Amtsübernahme von Yvonne Snir-Bönisch als ÖJV-Headcoach wurden auf internationaler Ebene nicht weniger als 54 Medaillen (binnen drei Jahren) geholt, 17 davon in der allgemeinen Klasse (Olympische Spiele, WM, EM, Masters, Grand-Slam).
- Der Vertrag mit Yvonne Snir-Bönisch wurde bis 2028 verlängert. Auch die anderen ÖJV-Nationaltrainer haben großteils langfristige Verträge.
- Der Heim-OÖ-Grand-Prix in Linz ist noch für zwei weitere Jahre gesichert. Die IJF hat bereits signalisiert, an einer Fortsetzung interessiert zu sein. Die OÖ-Partner sind mit den ersten zwei Turnier-Auflagen mehr als zufrieden. Das internationale Feedback könnte kaum besser sein.
- Die Infrastruktur am Bundesstützpunkt auf der Gugl wurde in den letzten Jahren schrittweise optimiert und ausgebaut. Im Schnitt absolviert das Nationalteam bzw. der Top-Kader drei Trainingstage pro Woche im Olympiazentrum Sportland Oberösterreich.
- Der Altersdurchschnitt des sechsköpfigen Olympia-Teams beträgt gerade mal 25,2 Jahre. Fünf der sechs Athlet:innen feiern in Paris ihr Olympia-Debüt. Der Olympiadritte von Tokio Shamil Borchashvili wird seine Karriere in jedem Fall fortsetzen. An Talenten mangelt es nicht: Samuel Gaßner, 23, hat im letzten Moment das Ticket für die Sommerspiele gelöst, Bernd Fasching, 20, zeigte mit einem 7. WM-Rang in Abu Dhabi erstmals in der allgemeinen Klasse auf, Elena Dengg, 19, sammelt im Nachwuchs Medaillen am laufenden Band.
- Im ÖJV-Vorstand bringen mit Vize-Präsidentin Sabrina Filzmoser und Athletensprecherin Magdalena Krssakova zwei absolute Weltklasse-Athletinnen ihre Expertise ein.
- Der harte Kern der freiwilligen Helfer:innen ist mit der Einführung des OÖ-Grand-Prix gewachsen. Die Stimmung und Hilfsbereitschaft sind vorbildlich.
- Auch die Teilnehmerzahlen vom Junioren-Europacup in Graz sprechen für sich: Judo-Großmächte wie Brasilien, Frankreich, Georgien, Japan und Kanada zählen das Turnier in der Steiermark zu den jährlichen Fixpunkten.
- Das Bundesliga-Finale in Gmunden im November erfreut sich ungetrübter Beliebtheit. Mehr als 2.000 Fans sind der Mindest-Standard. Die Live-Übertragung auf ORFSport+ ist ebenfalls langgelebte Tradition.
- Das Olympic Training Camp in Mittersill ist 30 Jahre alt und die unumstrittene Nummer eins unter den internationalen Trainingslagern. Schon vor Olympia trudelten die ersten informellen Anfragen für 2025 ein.