Sabrina Filzmoser hat am Donnerstag bei den Europameisterschaften in Tel Aviv in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm Rang fünf erkämpft. Bronze und damit ihre insgesamt zehnte EM-Medaille verpasste die Ex-Europameisterin nur hauchdünn.
Bei ihrem 20. EM-Antreten siegte die 37-jährige Kämpferin des LZ Multikraft Wels zum Auftakt dank einer Waza-ari-Wertung im Golden Score gegen die Slowenin Kaja Kajzer. Im Achtelfinale bezwang Filzmoser die Lokalmatadorin Timna Nelson Levy nach knapp eineinhalb Minuten Kampfzeit per Festhaltegriff mit Ippon. Im Fight um den Poolsieg ging es für die Oberösterreicherin gegen Theresa Stoll aus Deutschland wie schon im ersten Kampf in die Verlängerung. Dieses Mal war es jedoch die Kontrahentin, die nach einer Waza-ari-Wertung das bessere Ende für sich hatte. In der Hoffnungsrunde stellte Filzmoser ihren großen Kämpfergeist unter Beweis. Nachdem sie gegen die Russin Daria Mezhetskaia bereits mit Waza-ari in Rückstand geraten war, entschied sie den Kampf noch mit einer Ippon-Wertung zu ihren Gunsten. Ein weiterer Sieg gegen eine Russin blieb der Österreicherin letztlich im Bronzekampf verwehrt. Gegen Anastasiia Konkina musste Filzmoser erst im Golden Score eine Waza-ari-Wertung hinnehmen, was letztlich Rang fünf bedeutete. Gold in dieser Kategorie sicherte sich Nora Gjakova aus dem Kosovo, Silber ging an Filzmosers Viertelfinal-Bezwingerin Stoll. Neben Konkina eroberte auch die Portugiesin Telma Monteiro Bronze.
Unmittelbar nach dem Bronzekampf war Filzmoser sehr enttäuscht: „Die Chance auf eine Medaille war extrem hoch, ich habe leider einen blöden Fehler gemacht. Davor hatte ich schon bemerkt, dass die Gegnerin eigentlich nicht mehr wirklich konnte. Sie war taktisch gut auf mich eingestellt“, meinte die 37-Jährige. Damen-Bundestrainer Marko Spittka lobte die routinierte Kämpferin: „Es war wirklich ein hochklassiges Turnier von ihr. Im letzten Kampf hat sie ihren einzigen wirklichen Fehler gemacht. Fünfte Plätze sind natürlich ärgerlich“, meinte der Coach. Er hofft, dass Filzmosers Leistung die Teamkollegen ansteckt: „Die Art und Weise ihres Auftretens wird die anderen Athleten anspornen.“
Der morgige Freitag wird aus österreichischer Sicht zum Großkampftag. Mit Lukas Reiter, Christopher Wagner (beide bis 73 kg), Magdalena Krssakova, Tina Zeltner (beide bis 63 kg) und Michaela Polleres (bis 70 kg) steigen gleich fünf rot-weiß-rote Judoka in Tel Aviv auf die Matte.
Foto: ÖJV/Oliver Sellner
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