ÖJV-Sportdirektor Markus Moser atmete tief durch und zögerte einen Augenblick. Dann meinte er kopfschüttelnd: „Ich kann mich nicht erinnern, jemals bei einem Großereignis so eine unvorteilhafte Auslosung gesehen zu haben. Einzig Aaron Fara hat zum Auftakt relativ leichte Aufgaben. Alle anderen haben es nicht gut erwischt. In dieser Vehemenz ist das ungewöhnlich.“
Eine Auswahl der wichtigsten EM-Duelle:
- Michaela Polleres (-70/als Nummer 2 gesetzt) trifft Freitag, am 2. Wettkampftag der EM in Montpellier (FRA) auf Anka Pogacnik (SLO), gegen die sie die letzten fünf Duelle allesamt verloren hat. Moser: „Eigentlich ist Michi in allen Belangen die bessere Kämpferin. Ich hoffe, sie kann die letzten Niederlagen ausblenden.“
- Lubjana Piovesana (-63), WM-Fünfte und zuletzt Bronzemedaillengewinnerin beim Grand-Slam in Abu Dhabi, muss in Runde 2 gegen Olympiasiegerin Clarisse Agbegnenou (FRA) ran. Die Verliererin dieses Duells scheidet vorzeitig aus. „In Frankreich gegen Ausnahmekönnerin Agbegnenou zu gewinnen, wäre eine Riesensensation. Lulu ist klare Außenseiterin.“
- In der Kategorie bis 81 kg kommt es zur Neuauflage des Duells Shamil Borchashvili (7) gegen Zelim Tckaev (AZE). Vor fünf Wochen, beim Grand-Slam-Turnier in Abu Dhabi hatte der 28-jährige Oberösterreicher im Finale um Gold eine überraschend klare Ippon-Niederlage einstecken müssen. Bruder Wachid bekommt es in seinem ersten Kampf mit keinem Geringeren als den WM-Dritten Frank De Wit (NED) zu tun. Die beiden Brüder könnten erst im Finale aufeinander treffen.
- Thomas Scharfetter (-90) bekam für sein Erstrundenduell Daniel Nieto Trinidad (ESP) zugelost. Dieses Duell gab’s im laufenden Jahr bereits dreimal, zweimal hatte der Salzburger das bessere Ende für sich.
- Auf Laurin Böhler (-100) wartet in Runde 2 die Weltranglisten-Nummer 3, seines Zeichens auch zweimal WM-Dritter, Michael Korrel (NED).
- Aufatmen darf Aaron Fara (-100/8): Der 26-jährige Niederösterreicher trifft in seinem ersten Kampf auf Zsambar Veg (HUN), die Nummer 20 im IJF-Ranking.