Vom 22.-24. Jänner steigt der erste große Judo-Wettbewerb des Jahres: der Grand Prix von Havana. Für die Österreicher Ludwig Paischer, Marcel Ott und Daniel Allerstorfer geht es in Kuba um die Olympia-Qualifikation. Die Auslosung brachte den Österreichern keine leichte Gegner.
Wie IJF-Präsident Máriusz Vízer sagte, Havana ist einer der letzten Grand Prixs, wo die Judoka noch Punkte für die Olympia-Qualifikation holen können, daher erwartet er ein noch spannenderes Wochende, als im Juni 2014. Kuba veranstaltete damals zum ersten Mal ein Welt-Judoevent. Wie zuvor, sind auch jetzt einige Österreicher mit von der Partie.
In der -60 kg Kategorie geht es für Ludwig Paischer um die Absicherung seines Olympiaqualifikationsplatzes. Aufgrund der bisher erbrachten Leistungen befindet sich Lupo mit Platz 32 in den direkt qualifizierten Rängen für Rio und kann noch zweimal ohne „Punkteverlust” (Anm. Die besten fünf Ergebnisse plus EM/Masters werden gewertet) anschreiben. Die derzeit direkten Verfolger bräuchten da schon bessere Resultate: Lukhumi Chikmiani aus Georgien, Nuno Carvalho aus Portugal, der Kirgise Otar Bestaev, der Chinese An Jian Qi, der Slowene Matjaz Trbovic und der Kasache Ashkat Telmanov. Letzterer ist schon 136 Punkte von Paischer entfernt. Der Olympia-Silbermedaillist fängt gegen Wyns (Belgien) an, hat aber eine sehr schwere Gruppe mit dem Weltranglistenvierten Orkhan Safarov aus Aserbaidschan.
In der -81 kg Gewichtsklasse hofft Österreich auf die Olympia-Quote von Marcel Ott – der Wiener steht momentan auf dem 49.Platz des Rankings. Der Abstand auf die Rio-Plätze beträgt 115 Punkte, was alles andere als uneinholbar ist. Beim GP Qingdao im November letzten Jahres wurde Marcel Ott Fünfter. Hoffen wir, dass Marcel in Havana wieder in Qingdao Form ist. Vor ihm stehen unter anderem der Weißrusse Aliaksandr Sthsiashenka, der seit dem Juli des letzten Jahres keine Punkte mehr machte, der Russe Sergey Riabov, der als vierter russischer Qualifikant in dieser Kategorie überzählig wäre, der Rumäne Valeriu Dumenica, der Pole Lukasz Blach, der Portugiese Diogo Lima, der deutsche Dominic Ressel. Die Aufgabe wird nicht leicht, abgerechnet wird jedoch am Schluss. Ott trifft in Havana auf den Sieger des Kampfes Lima-Tejenov(Turkmenistan).
In der +100 kg Kategorie dürfte Daniel Allerstorfer bald durch sein. Dank starker Leistungen beim GP Tashkent und bei der Weltmeisterschaft in Astana steht er mit 633 Punkten auf dem 21. Tabellenplatz seiner Gewichtsklasse. Sein Vorsprung auf die Hoffenden hinter ihm beträgt mehr als 300 Zähler. Der erste Gegner Allerstorfers heißt etweder Kokauri (AZE) oder Zimmermann (GER).
Havanna ist die einzige panamerikanische Station der Grand Prixs und Grand Slams der IJF-Worldtour. Heuer werden laut Vízer besonders viele asiatische Sportler im Sports City Coliseum erwartet, die den Grand Prix qualitativ aufwerten. Das Teilnehmerfeld wird um einiges stärker als noch vor eineinhalb Jahren. Aber ganz Judo-Österreich fiebert zum Jahresauftakt mit Lupo, Marcel und Daniel mit!
Freitag, 22.01.2016: -48 kg / -52 kg / -57 kg / -60 kg / -66 kg
Samstag, 23.01.2016: -63 kg / -70 kg / -73 kg / -81 kg
Sonntag, 24.01.2016: -78 kg / +78 kg / -90 kg / -100 kg / +100 kg
Vorrunden täglich ab 10 Uhr, der Finalblock startet um 17 Uhr
Alle Ergebnisse des Havana GP wie gewohnt schnell auf Twitter: @JudoAustria und auf unserer Facebookseite.