15. Juni 2025

Großkampftag

Aus rot-weiß-roter Sicht schlägt bei der WM in Budapest am Montag, den 16. Juni, ab 11 Uhr, das Herz ein bisschen höher als sonst: Am vierten Wettkampftag stehen die Halbmittelgewichts-Kategorien (-63 kg der Frauen/-81 kg der Männer) auf dem Programm. Judo Austria ist mit drei Judoka (Lubjana Piovesana, Shamil Borchashvili, Bernd Fasching) vertreten und darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine Finalblock-Teilnahme machen.

Die wohl größten Chancen darf man der als Nummer drei gesetzten Lubjana Piovesana (LZ Hohenems/V) zubilligen. Die 28-jährige Wahlvorarlbergerin ist „nach vier fünften Plätzen bei Olympia, WM und zwei Europameisterschaften längst überfällig für eine Medaille“, weiß ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch. Auf Grand-Slam-Niveau hat die Weltranglisten-Fünfte heuer schon zwei Bronzemedaillen (Baku/AZE, Dushanbe/TJK) zu Buche stehen. „Lulu hat das technische Werkzeug, um jede Gegnerin der Welt mit Ippon zu werfen. Sie ist nicht umsonst innerhalb von zwei Jahren von 0 auf 100, sprich unter die Top-5, gestürmt.“ Lubjana Piovesana versucht einmal mehr „nicht zu viel an Resultate oder Medaillen zu denken. Ich will gut kämpfen und Spaß haben. Montagvormittag werden wir – Kampf für Kampf – meine Taktik durchgehen… Je früher ich an den Wettkampftag denke, desto nervöser werde ich. Je lockerer ich an den Start gehe, desto stärker bin ich normalerweise.“

Die Olympia-Fünfte von Paris bekommt es in Budapest zum Auftakt mit der Siegerin des Erstrundenduells Pei Chun Yuan (TPE/Nr. 64 der Weltrangliste) – Dali Liluashvili (IJF/Nr. 29) zu tun. Gegen die Russin hat die Austro-Britin eine weiße Weste, im persönlichen Head-to-Head liegt sie klar mit 3:0 voran. Im Viertelfinale würde voraussichtlich die Japanerin Haruka Kaju, aktuelle Asien-Meisterin, Grand-Slam-Siegerin in Paris und Tokio, warten.

Auch Bernd Fasching (Galaxy Judo Tigers/W), 21 Jahre jung, zählt bereits zu jener Kategorie Kämpfer, die selbst den Top-Stars gefährlich werden können. Der Wiener belegte im März beim Heim-Grand-Prix in Linz den dritten Rang, letztes Jahr bei der WM in Abu Dhabi war er als Siebenter bester Österreicher. Der Vorzeige-Athlet von Serienmeister Galaxy muss bei der WM in Runde eins gegen die Nummer 11 der Welt ran, Nagzari Tatalashvili (UAE), 35, heuer schon Silbermedaillengewinner beim Grand-Slam in Paris.

Shamil Borchashvili (OÖ) gibt nach einjähriger Wettkampfpause sein Comeback und bekommt es mit „einem echten Kracher“ zu tun: Matthias Casse (BEL), als Nummer 4 gesetzt, Ex-Weltmeister und dreifacher Vize-Weltmeister – im Head-to-Head mit dem Oberösterreicher führt er 4:0. Schon einmal trafen die beiden bei einer WM aufeinander, 2022 in Taschkent, damals setzte sich der Belgier nach 8:31 Minuten Netto-Kampfzeit mit Ippon durch. Casse holte Silber, Shamil gewann Bronze. „Ich habe die letzten 10 Wochen sehr gut trainiert, ich fühle mich top-fit. Ich werde es ihm jedenfalls nicht leicht machen“, verspricht der 30-jährige Oberösterreicher. Nachsatz: „Ich bin immer für eine Medaille gut.“

Montag, 16. Juni, WM Budapest, 4. Wettkampftag, Auslosung, -63 kg (44 Starterinnen), 2. Runde (17. Kampf nach 11 Uhr, Matte eins): Lubjana Piovesana (AUT) – Siegerin aus dem Duell Pei Chun Yuan (TPE)/Dali Liluashvili (IJF); -81 (45), Runde eins (8. Kampf, Matte 1): Bernd Fasching (AUT) – Magzari Tatalashvili (UAE), (28. Kampf, Matte 2): Shamil Borchashvili (AUT) – Matthias Casse (BEL/4).

© GEPA Pictures/Christian Moser

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