28. April 2018

Hegyi erkämpfte erste EM-Medaille für ÖJV-Herren seit acht Jahren

Stephan Hegyi hat bei den Europameisterschaften in Tel Aviv am Samstag in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm für die erste Medaille eines ÖJV-Herren bei kontinentalen Titelkämpfen seit acht Jahren gesorgt. Einen Tag nach Platz drei durch Michaela Polleres eroberte auch der erst 19-jährige Wiener Bronze. Aaron Fara (bis 100 kg) wurde Siebenter.

Stephan Hegyi (SC Hakoah) hatte als Nummer sechs des Turniers in der ersten Runde ein Freilos. Anschließend setzte sich der Jüngste im ÖJV-Aufgebot im Achtelfinale vorzeitig gegen den Serben Zarko Culum durch, nachdem dieser die dritte Shido-Bestrafung erhalten hatte. Im Fight um den Pool-Sieg behielt Hegyi gegen den Polen Maciej Sarnacki aufgrund einer Waza-ari-Wertung die Oberhand. Im Halbfinale musste sich der Südstadt-Athlet dem Tschechen Lukas Krpalek, dem Rio-Olympiasieger in der Klasse bis 100 Kilogramm, mit Ippon beugen. Der Bronzekampf gegen den niederländischen EM-Dritten des Vorjahres, Roy Meyer, entwickelte sich zu einem wahren Marathon-Fight. Hegyi behielt schließlich nach insgesamt 7:32 Minuten Kampfzeit im Golden Score die Oberhand. Sein Kontrahent musste das dritte Shido hinnehmen. Gold ging an seinen Halbfinal-Bezwinger Krpalek, Silber an den Russen Tamerlan Bashaev. Die zweite Bronzene sicherte sich Henk Grol aus den Niederlanden.

„Ich freue mich natürlich sehr. Vor allem der Bronzekampf war sehr anstrengend. Ich habe alles gegeben“, meinte Hegyi nach dem entscheidenden Fight. Schon vor dem Auftaktkampf hatte der Wiener ein gutes Gefühl: „Ich wusste, dass viel drinnen ist.“ Herren-Nationaltrainer Bela Riesz teilte die Freude: „Stephan hat wirklich super gekämpft. Das ist eine Riesensache für dieses junge Team und gleichzeitig die Bestätigung, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Der Bronzekampf war auch aus der Sicht des Coaches an Spannung kaum zu überbieten: „Roy Meyer ist ein Fuchs. In dem nervenzerreißenden Kampf war Stephan aber am Ende taktisch und konditionell etwas besser“, so Riesz, der außerdem die gute Zusammenarbeit mit Heimtrainer Axel Eggenfellner lobte.

Aaron Fara (JC Wimpassing) zog mit zwei Ippon-Siegen in das Viertelfinale der Kategorie bis 100 Kilogramm ein. Zunächst bezwang der 20-Jährige Danilo Pantic aus Montenegro nach 56 Sekunden Kampfzeit, gegen den Iren Benjamin Fletcher benötigte er gar nur 53 Sekunden. Im Viertelfinale musste Fara wenige Augenblicke vor dem Ende der regulären Kampfzeit eine Ippon-Wertung hinnehmen. In der Hoffnungsrunde war für den ÖJV-Kämpfer gegen den Russen Niiaz Bilalov aufgrund einer Waza-ari-Wertung Endstation. „Bei Aaron fehlten nur Nuancen auf eine bessere Platzierung“, meinte Riesz.

Nicht nach Wunsch verlief der Wettkampf für Laurin Böhler (LZ Vorarlberg). Er unterlag in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm zum Auftakt dem starken Portugiesen Jorge Fonseca vorzeitig. „Laurin kam mit dem Portugiesen nicht zurecht“, erklärte der Trainer.

Die bis zum heutigen Tag letzten EM-Medaillen für die ÖJV-Herren datieren aus dem Jahr 2010. Bei den Heim-Titelkämpfen in Wien gewann Ludwig Paischer (bis 60 kg) Silber, Andreas Mitterfellner (bis 66 kg) erkämpfte Bronze. Zwei Medaillen bei ein und den selben Europameisterschaften gab es zuletzt 2014 in Montpellier. Damals holten Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) und Bernadette Graf (bis 70 kg) jeweils Bronze.

Foto: ÖJV/Oliver Sellner


Verwandte News

Partner und Sponsoren