Österreichs Judo-Nationalteam erhält durchaus prominenten Zuwachs. Lubjana Piovesana, jüngste Britin, die es auf der IJF-World-Tour zu Medaillenehren brachte, wechselt vom Team GB ins rot-weiß-rote Lager. Die 26-Jährige, die von allen „Lulu“ genannt wird, ist seit nunmehr vier Jahren mit dem Vorarlberger Laurin Böhler liiert, seit knapp drei Jahren lebt sie in Österreich. Mit Jahresbeginn 2023 bekam Lubjana – nach knapp zweijähriger Wartezeit – die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Ende Jänner soll sie beim Grand-Prix in Almada (POR) ihr Debüt für Judo Austria feiern.
Ihr letztes Turnier für Großbritannien bestritt die frühere Unter-23-Europameisterin (-63 kg) im Februar 2020. „Ich kann’s kaum erwarten, nach dreijähriger Pause auf die World Tour zurückzukehren und bin sehr stolz, für Österreich antreten zu dürfen. Ich fühle mich im Nationalteam und am ÖJV-Bundesstützpunkt Linz sehr wohl.“
Abgesehen von Mama Amanda, einer Belgierin, und ihrem italienischen Papa Martin, behielt die britische Staatsbürgerin ihren geplanten Nationenwechsel für sich. „Meinen Freundeskreis wird große Augen machen“, verrät Lulu. Noch spricht sie lieber Englisch, wenn’s um berufliche Dinge geht. „Mein Vorarlbergerisch ist für die meisten ein bisschen gewöhnungsbedürftig.“ Beim ÖJV gibt man sich über den Neuzugang ausgesprochen erfreut. ÖJV-Sportdirektor Markus Moser: „Lubjana ist für unser Nationalteam ein Glücksfall, sowohl sportlich als auch menschlich. Was jetzt noch fehlt ist die offizielle Freigabe der IJF und die sollte eigentlich nur Formsache sein.“