26. August 2022

Silbermedaille!

Österreich darf sich am 3. Wettkampftag der Unter-18-WM in Sarajevo über die erste Medaille freuen: Franziska Schlögl (-63/Judozentrum Krems/NÖ/als Nummer 6 gesetzt) musste sich nach vier vorzeitigen Ippon-Siegen erst im Finale Europameisterin Sinem Oruc (TUR/7) beugen und gewann Silber. Emily Starzer (-63/Askö Reichraming/OÖ) verlor das Duell um Bronze gegen Khurshida Razzokberdieva (UZB/3) und belegte Platz fünf. „Ein Super-Tag für Österreich. Fanny hat sich in Super-Form präsentiert. Im Finale war Oruc besser, das muss man neidlos anerkennen. Für Emily tut es mir persönlich leid. Sie verpasst zum dritten Mal eine Medaille, wird nach zwei fünften EM-Plätzen jetzt auch bei der WM Fünfte. Das ist ein Riesenerfolg, aber natürlich überwiegt jetzt noch die Enttäuschung“, bilanzierte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

Franziska Schlögl setzte sich gegen Yulia Kuzmenko (UKR), Leila Mazouzi (SLO), Asien-Meisterin Khurshida Razzokberdieva (UZB/3) und Afrika-Champion Sagda Ghonim (EGY/7) jeweils vorzeitig mit Ippon durch. Im Finalkampf gegen Sinem Oruc war dann freilich nichts zu holen. Eine vermeintliche Konterwertung der Niederösterreicherin wurde zu Recht nicht gegeben. Danach machte die Türkin kurzen Prozess, gewann nach 45 Sekunden Kampfdauer mit Ippon. „Fanny zählt in ihrer Altersklasse zu den Weltbesten, das hat sie heute wieder bewiesen. Sie hat Silber gewonnen, nicht Gold verloren“, betonte Nationaltrainer Martin Grafl.

Emily Starzer bezwang Jayda Fulp (USA), die top-gesetzte Doria Boursas (FRA/Waza-ari nach Ko-uchi-maki-komi) und Euna Koh (KOR/Festhaltegriff, Sankaku-waza). Im Semifinale gab’s dann wie schon bei der EM in Porec eine Ippon-Niederlage gegen Sinem Oruc. Grafl: „Kurz durften wir von einem rein-österreichischen Finale träumen. Der Kampf war offen, ab der 1. Wertung hatte dann Oruc die Oberhand. Ihr Sieg ist verdient.“ Nach zwei fünften EM-Plätzen (U-18) gab’s am Ende auch bei der U-18-WM wieder den fünften Rang. Die Oberösterreicherin kassierte gegen Khurshida Razzokberdieva (UZB) im Duell um Bronze zwei schnelle Waza-ari-Wertungen. Grafl: „Die Niederlage geht in Ordnung, da war leider nichts zu holen.“

Ein vorzeitiges Aus gab’s für Ronald Pröll (-81/UJZ Mühlviertel/OÖ). Der Oberösterreicher setzte sich gegen den starken Kasachen Yegor Rakov im Golden Score (Kampfzeit: 8:25 Minuten) mit Waza-ari durch, musste sich dann (wie schon bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen in Banská Bystrica/SVK) dem Italiener Francesco Sansonetti mit Waza-ari geschlagen geben. „Ronald darf mit seiner Leistung trotzdem zufrieden sein, er hat sich gegen Sansonetti sehr stark verkauft, die Niederlage war durchaus unglücklich“, meinte Markus Moser.

Detail am Rande: Judo-Großmacht Japan brachte am Freitag nur einen Athleten in den Finalblock (Keito Kihara/-73, der prompt Gold holte), Judo Austria mit Franziska & Emily deren zwei.

© Wolfgang Eichler

Verwandte News

Partner und Sponsoren