Linz avanciert zur Judo-Hauptstadt von Österreich. Der ÖJV richtet sich ab November im Olympiazentrum Oberösterreich ein, wird einen Gutteil der Nationalteam-Trainings (jeweils von Dienstag bis Donnerstag) auf der Gugl abwickeln. Rund 30 Top-Judoka werden bis zu 20 Wochen im Jahr in Linz trainieren.
„Judo hat im Sportland Oberösterreich generell einen sehr hohen Stellenwert, zählt zu jenen Sportarten, die bei uns besonders im Fokus stehen. Daher freuen wir uns sehr, dass der Österreichische Judoverband die Entscheidung getroffen hat, den neuen Bundes-Stützpunkt im Olympiazentrum Oberösterreich zu installieren. Es ist dies auch die Anerkennung der bisherigen Leistungen des Landesverbandes und des Teams um Landestrainer Klaus Peter Stollberg“, meint Wirtschafts- und Landesrat Markus Achleitner, um hinzuzufügen: „Wir werden alles daran setzen, dass sich das Judo-Nationalteam in Oberösterreich wohl fühlt und von hier aus den Grundstein für künftige Erfolge legen kann.“
Damit nicht genug: Eine für 2021 avisierte Millionen-Investition in die Sporthalle beim Olympiazentrum wird auch den Judoka zugutekommen. „Im nächsten Jahr fällt der Startschuss für eine Generalsanierung und den Umbau/Ausbau der Sporthalle. Wir planen, bis zu 5 Millionen Euro zu investieren, dabei wird nochmals ein Schub in Top-Infrastruktur – von den Umkleiden über Krafthalle bis zu Büroflächen – erfolgen“, betont Landesrat Achleitner. Die detaillierten Pläne werden noch im Herbst präsentiert.
„Die Entscheidung lag auf der Hand“, bestätigt Judo-Austria-Sportdirektor Markus Moser. „Für Linz spricht nicht nur die zentrale Lage und eine gute Verkehrsanbindung, sondern auch eine Sport- bzw. Judo-Infrastruktur, die für unsere Trainer und AthletInnen keine Wünsche offenlässt.“ Sabrina Filzmoser, 2-fache Ex-Europameisterin bzw. WM-Medaillengewinnerin, glaubt: „Das ist ein Quantensprung für das gesamte Nationalteam, ein Wahnsinnsgefühl im Hinblick auf die Tokio-Vorbereitung.“
Judo Austria stellt sich unter Präsident Martin Poiger neu auf, um nachhaltige sportliche Erfolge garantieren zu können: „Wir warten bereits seit 2008 auf eine Judo-Olympia-Medaille, seit 2010 auf eine WM-Medaille. Wir müssen unseren Top-AthletInnen ein ideales Trainings-Umfeld bieten, das beinhaltet auch, dass unser Nationalteam öfter gemeinsam trainiert.“ Während im ÖJV-Büro in Wien die NationaltrainerInnen-Bewerbungen aus 16 Nationen sondiert werden, laufen längst die Vorbereitungen für die Eröffnung des neuen ÖJV-Bundesstützpunktes im Olympiazentrum Oberösterreich in Linz.
Die wichtigsten Anforderungen von Judo Austria waren:
- Bis zu 30 Nationalteam-AthletInnen sollen – abseits der internationalen Wettkämpfe und Trainingslager – bis zu 20 Mal pro Jahr von Dienstag bis Donnerstag in Linz zusammengezogen werden. Die restliche Zeit verbringen die Asse in den betreffenden Heim-Stützpunkten. „Eine gewisse Flexibilität und Abwechslung wird es weitergeben“, stellt Martin Poiger klar. „Aber es kann nicht sein, dass wir in einer Gewichtsklasse mehrere Nationalteam-AthletInnen haben, die trotzdem die meiste Zeit allein trainieren. Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, dann braucht es eine gesundes Maß an interner Konkurrenz.“
- Flexible Trainingszeiten, umfassende Betreuung in den Bereichen Physiotherapie, Massage, Sportwissenschaft, Ernährung und Psychologie.
- Unterkünfte für bis zu 20 AthletInnen während der Trainings-Aufenthalte
- Büroräumlichkeiten für 3 TrainerInnen
„Wir haben klar kommuniziert, dass wir eine ausländische Top-Trainerin oder einen ausländischen Top-Coach verpflichten werden, um die sportlichen Weichen bis 2024 in Paris endgültig auf Erfolg zu stellen. Spätestens dann wollen wir uns den Traum einer weiteren ÖJV-Olympia-Medaille erfüllen“, betont Markus Moser. Bis Ende Oktober soll es eine finale Head-Coach-Entscheidung geben, ab November 2020 wird der verstärkte Trainingsbetrieb in Linz anlaufen.
Stimmen vom heutigen Linzer Medientermin:
Magdalena Krssakova: „Internationale Spitzenleistungen setzen voraus, dass man sich im Training mit den besten Leuten messen kann, dass man ein perfektes Umfeld hat. Mit dem neuen Bundes-Stützpunkt wird dafür eine wesentliche Grundlage geschaffen. Darauf freuen wir uns.“
Daniel Allerstorfer: „Ich bin sicher: Das Olympiazentrum auf der Gugl ist der optimale Standort.“
Shamil Borchashvili: „Mit dem Bundes-Stützpunkt wird mein Wunsch, starke Trainingspartner zu haben, erfüllt. Wir alle im Nationalteam haben das gemeinsame Ziel, in der Weltspitze kämpfen zu können.“
Daniel Leutgeb: „Für uns jungen Sportler, für die vielen Talente ist es ein besonderer Ansporn, mit den besten österreichischen Judoka regelmäßig trainieren zu können. Wir alle wollen uns ständig weiterentwickeln, haben das große Ziel Olympische Spiele vor Augen.“
Klaus-Peter Stollberg, Bundes-Stützpunktleiter, Landestrainer OÖ: „Es ist eine Anerkennung unserer Arbeit. Verstärktes gemeinsames Training ist eine wesentliche Basis für die positive Weiterentwicklung.“
Gerald Eidenberger, Judo Oberösterreich-Präsident: „Ich denke, es ist für den Judosport ein Meilenstein – ein wichtiger Schritt zu internationalen Top-Leistungen, nachhaltigen Erfolgen!“
Fotocredit: Land Oberösterreich/Daniel Kauder