17. Feber 2021

Kein Losglück

Shamil Borchashvili (-81) und Aaron Fara (-100) mussten schlucken. Ein härteres Los hätte die beiden kaum treffen können.Als Gegner wartet jeweils die Nummer eins.

Von Donnerstag bis Samstag geht in der Shlomo Arena in Tel Aviv (ohne ZuschauerInnen) das erste Judo-Grand-Slam-Turnier des Jahres in Szene. 422 AthletInnen (174 Frauen, 248 Männer) aus 60 Nationen sind am Start. Von den großen Judo-Nationen fehlen nur Japan und Kanada. Mit dabei sind u.a. „Exoten“ aus Angola, Gabun, Haiti oder Kap Verde. Österreich ist mit insgesamt 6 Judoka vertreten.

Das ÖJV-Team landete Dienstagabend in Israel, das erste Training war für Mittwochnachmittag angesetzt. Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova (-63 kg) ist als Nummer vier gesetzt, Michaela Polleres (-70 kg) als Nummer fünf und Stephan Hegyi (+100) als Nummer sieben. Die Gewichtsklasse der 23-jährigen Polleres (-70) ist qualitativ die bestbesetzte des Turniers – mit Marie Eve Gahie (FRA), Sanne Van Dijke (NED), Margaux Pinot (FRA) und Kim Polling (NED) sind die Top-4 der Weltrangliste geschlossen am Start.

Österreichs Team ist am 1. Wettkampftag nicht vertreten, Magdalena Krssakova (-63), Michaela Polleres (-70), Lukas Reiter (-73) und Shamil Borchashvili (-81) sind am Freitag an der Reihe, Aaron Fara (-100) und Stephan Hegyi (+100) tags darauf. „Vorrangig geht’s für uns darum, Weltranglistenpunkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln. Und natürlich sind wir froh, dass wir unseren Sport weiter ausüben dürfen. Das ist für einen Kontaktsport alles andere als selbstverständlich“, sagt ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch. „Ich wäre erst mit einer Top-3-Platzierung wirklich zufrieden“, meint Magdalena Krssakova. Das gilt auch für Michaela Polleres: „Ich hatte zuletzt zwei schwächere Turniere. Aber das habe ich abgehakt. Ich will wieder aufs Podium, auch wenn die Konkurrenz richtig stark ist. Unser Starterinnenfeld lässt sich mit einer WM vergleichen.“ An die Shlomo Arena haben Polleres und Hegyi gute Erinnerungen, in Tel Aviv holten die beiden 2018 ihre ersten EM-Medaillen in der allgemeinen Klasse.

Die mittwöchige Auslosung brachte für die ÖJV-Judoka nur bedingt Glück: Besonders hart erwischte es Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ) und Aaron Fara (-100/JC Wimpassing/NÖ). Der 25-jährige Oberösterreicher trifft zum Auftakt auf Adrian Gandia (PUR), im Falle eines Sieges würde dann der Weltranglisten-Erste Matthias Casse (BEL) warten. Gegen beide hat Borchashvili auf der World Tour noch nie gekämpft, Casse kennt er von gemeinsamen Trainingslagern in St. Johann. Der 23-jährige Niederösterreicher muss in seinem 1. Kampf gegen den als Nummer eins gesetzten Israeli Peter Paltchik (ISR) ran. Kurios: Im bislang einzigen Duell, das ist allerdings bereits vier Jahre her, hat kaum Aussagekraft, behielt Fara in Rom die Oberhand. Michaela Polleres darf sich über die Möglichkeit einer Revanche freuen. Die Weltranglisten-Siebente bekommt es mit der Slowenin Anka Pogacnik (Nr. 38 der Weltrangliste) zu tun, gegen die sie bei der EM in Prag im November überraschend den Kürzeren zog. Von der Papierform her ist die Niederösterreicherin klare Favoritin. Weitere ÖJV-Paarungen: -63 kg: Magdalena Krssakova (4) trifft nach einem Freilos in Runde 2 auf die Siegerin des Duells SNadja Bazynski (GER)/Sadrine Billiet (CPV). Gegen die Deutsche führt sie im Head-to-Head 3:1. – 73 kg: Lukas Reiter – Telman Valiyef (AZE), im Head-to-Head führt der Niederösterreicher mit 1:0 – er schlug den Aserbaidschaner vor drei Jahren im Finale des Weltcups in Oberwart. +100: Stephan Hegyi (7) – Uladzislau Tsiarpitski (BLR), Head-to-Head: 1:1.

Zahlen und Fakten zum Grand Slam Tel Aviv 2021:

 


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