Tiroler Duo muss sich beim Grand Prix in Tashkent erst im Finale geschlagen geben: Kathrin Unterwurzacher wird von Ex-Weltmeisterin Gerbi (ISR) bewusstlos gewürgt. Bernadette Graf unterliegt Deutschen Vargas-Koch (GER). Hilde Drexler früh out.
Yarden Gerbi ist bekannt für ihre gefinkelten Würge-Techniken. Im Finale von Tashkent fiel Kathrin Unterwurzacher einer solchen zum Opfer. Es ging so schnell, dass der 22-Jährigen nicht einmal mehr die Zeit blieb abzuklopfen, weshalb sie sogar kurz bewusstlos auf der Matte lag. Während sie beim Verlassen der Matte noch von Bundestrainer Marko Spittka gestützt wurde, wirkte sie bei der anschießenden Sieger-Ehrung schon wieder recht sicher auf den Beinen.
Spittka gibt aber zu bedenken, dass die Situation alles andere als unheikel war. „Weil es einige Sekunden zu lange gedauert hat, bis der Kampfrichter bemerkt hatte, dass Kathi weggeschlafen war. Das war ein kritischer Moment, den ich nicht so schnell wiedererleben möchte“, so der Deutsche.
Ihren Weg ins Finale der Klasse bis 63 kg bahnte sich die Heeressportlerin mit Siegen über Sunibala Devi Huidrom (IND), Rotem Shor (ISR) und Martyna Trajdos (GER).
Ungünstiger Start ins Finale
Ebenfalls einen zweiten Platz gab es für ihre Innsbrucker Vereinskollegin Bernadette Graf eine Gewichtsklasse höher. Im Endkampf bis 70 kg geriet sie gegen Laura Vargas-Koch bereits bei der ersten Aktion mit einer Yuko-Wertung für Innenschenkel-Wurf (Uchi-mata) ins Hintertreffen, was bei sich gut kennenden Kämpferinnen zumeist eine Vorentscheidung bedeutet.
Die ehemalige Junioren-Weltmeisterinnen konnte gegen die Deutsche in Folge nur noch selten gefährlich werden. In den letzten 30 Sekunden setzte Graf noch einmal alles auf eine Karte gab bei einem Konter-Versuch aber ein Yuko ab und wurde am Boden für ein weiteres Yuko festgehalten. „Auch wenn das Finale nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten, bin ich mit ihrer Leistung wieder sehr, sehr zufrieden. Man darf auch nicht vergessen, dass das Reisen, die Trainings und das wiederholte Gewichtmachen an der Substanz nicht spurlos vorübergegangen sind. Die haben sich jetzt eine Pause verdient“, meint Spittka.
Davor setzte sich die Projekt-Rio-Athletin, die in der Vorwoche den Titel in Astana geholt hatte, in chronologischer Reihenfolge gegen Szaundra Diedrich (GER), Alena Prokopenko (RUS) und Katarzyna Klys (POL) durch.
Drexler früh gegen Puche raus
Den Höhenflug konnten auch kalte Zehen nicht verhindern. Die Hotelzimmer des Teams entpuppten sich als durchaus „zugig“. Durch Abkleben der Fenster-Rahmen sowie dem Organisieren von Extra-Decken sowie einem zusätzlichen Heizkörper konnte aber Abhilfe geschaffen werden. „Es sind hier alle sehr bemüht um uns“, will Spittka keinesfalls etwas schlechtreden.
Neuerlich nicht nach Wunsch läuft es für Hilde Drexler. Für die Wienerin war nach einem Freilos bereits im Achtelfinale gegen Isabel Puche (ESP) Endstation. Spittka: „Sie hat heute leider überhaupt nicht zu ihrer Form gefunden.“
Am Samstag bildet Schwergewicht Daniel Allerstorfer, der in der ersten Runde der Klasse über 100 kg gegen Arturs Nikiforenko (LAT) beginnt, aus rot-weiß-roter Sicht den Abschluss.