Wie Judo-Insider bestens wissen, wurden von der IJF in den letzten Jahren einige einschneidende Änderungen bei den Wettkampfregeln vorgenommen (z.B. sind sämtliche Ashi Dori Techniken oder auch Kata Guruma im Wettkampf nicht mehr erlaubt) und der ÖJV hat sich daraufhin entschlossen, sein KYU-Prüfungsprogramm zu überarbeiten.
Das ÖDK hat für diese Aufgabe eine Projektgruppe unter der Leitung von Prüfungsreferent Erwin Schön installiert, welche seit dem Frühjahr 2014 intensiv an dem Programm gearbeitet hat.
Das neue Kyu-Prüfungsrogramm wurde jetzt im Vorstand beschlossen und an alle Vereine versendet. Mit dem vorliegenden neuen Programm wurde die komplizierte Verknüpfung mit Prä-Judo durch ein Programm für Kinder im Kindergartenalter ersetzt. Die wertvolle Sammlung an Techniken des PRÄ-Judo bleibt im Ausbildungsprogramm erhalten, ist aber nicht mehr Teil des KYU-Prüfungsprogrammes.
Kinder, die bereits Prüfungen haben, laufen normal im neuen System weiter: ein Kind, das den gelben Gürtel hat, tritt zur Prüfung zum gelb-orangen Gürtel an. Die Abfolge der Farben (inkl. Zwischenschritte) ist unverändert, allerdings hat man sich entschieden, die Nummerierung auf fortlaufende Zahlen umzustellen. Da aber für Kinder ohnehin die Farbe des Gürtels maßgeblich ist, stellt diese „neue“, eindeutig einfachere Nummerierung sicher kein Problem dar und ist den Judoka sicher leicht zu erklären. Im Judopass gibt es neben der Nummerierung der KYU auch die Farbbezeichnung. Für die Zeugnisse gilt das gleiche: auch hier sind die Farben zu sehen und die Judoka erhalten bei der nächsten Graduierung die nächste Farbe. Es müssen also weder neue Pässe gekauft werden, noch werden Urkunden ungültig.
Die Theoriefragen bzw. deren Antworten wurden schon bisher laufend aktualisiert (im Falle von Regeländerungen) und bleiben daher zum bisherigen Programm unverändert. Für die Sternegrade sind keine Theoriefragen vorgesehen.
Mindesalter bzw. Altersbegrenzungen für die einzelnen Grade sind, wie auch bisher, in der Prüfungsordnung enthalten. Die „Sternengrade“ ersetzen das bisherige „Prä-Judo“ und sind für Judoka bis zum 6. Lebensjahr gedacht. Ab dem 7. Lebensjahr ist der Einstig mit weiß/gelb (10.Kyu) wie bisher möglich.
Unverändert bleibt die Regelung, dass Judoka ab 15 Jahre die Prüfung zu einer Teilfarbe (früher Halbgrad) gemeinsam mit der Vollfarbe im Rahmen einer Prüfung absolvieren können.