Bei Konkretisierungs-Gesprächen rund um das Projekt „Team 2020“ kristallisierte sich Patrick Rusch als neuer Cheftrainer der österreichischen Judo-Herren heraus. Im Zuge einer ÖJV-Vorstandssitzung am Rande des Olympic Training Camp (OTC) in Mittersill wurde nun eine Einigung erzielt.
Das neue Amt wird der bisherige U21-Nationaltrainer ab 1. April antreten. Bis dahin läuft noch Ruschs Vertrag als Vorarlberger Landestrainer. Mit dem Landesverband erfolgt eine einvernehmliche Trennung. „Selten haben wir im Vorstand eine so einheitliche Entscheidung getroffen“, zeigt sich ÖJV-Präsident Hans Paul Kutschera zufrieden.
Anton Summer wird sich damit weiterhin auf seine Arbeit mit dem Schwerpunkt Wien und Südstadt konzentrieren. Nach der Umstrukturierung im Herbst (Cheftrainer Marko Spittka betreut seither nur noch die Damen) war der 47-jährige Wiener ja in einem ersten Entwurf als Teil eines mehrköpfigen Trainer-Teams vorgesehen gewesen.
Nun wird Rusch (Foto: Fidler) die Leitung im Herren-Bereich und dem dort forcierten Projekt Team 2020 übernehmen. Da das Team 2020 eine Zusammenführung des zuletzt ausgedünnten Männer-Kaders der Erwachsenen (Ludwig Paischer, Marcel Ott, Daniel Allerstorfer) sowie der recht breit aufgestellten U21-Mannschaft ist, ist die Bestellung von Rusch naheliegend. Schließlich handelt es sich beim 34-jährigen Vorarlberger um jenen Mann, der die Verantwortung über die U21-Männer zuletzt innehatte und neben den Jungen auch schon mit Allerstorfer gearbeitet hat.
„Zudem möchten wir nach vielen Jahren wieder einem Österreicher als Chef-Trainer eine Chance geben“, so Kutschera. Rusch wird auch weiterhin für die U21-Männer sowie für die U23 verantwortlich sein. Dabei unterstützt wird er von Bela Riesz. Hubert Rohrauer bleibt in beratender Funktion tätig.
Produktiver Rahmen
Der Rahmen in Mittersill für die Kurssetzung des ÖJV könnte wohl nicht passender sein. Rund 1.000 Teilnehmer aus fast 50 Ländern machen das mit internationalen Top-Stars gespickte Trainingslager inmitten der Salzburger Berge zum größten und stärksten Judo-Camp Europas.
„Die Stimmung unter den Sportlern und Trainern ist prächtig und vor allem produktiv“, kommentiert Kutschera, der sich nach Vorstellung des ÖJV-Rahmentrainingsplans für das anstehende Jahr gewappnet sieht. Die Highlights 2015 bilden die EM in Glasgow, die WM in Astana sowie die erstmals ausgetragenen Olympischen Europa-Spiele in Baku.