17. Juni 2025

"Ruhig bleiben, analysieren!"

„Noch haben wir drei Wettkampf-Tage… Aber natürlich sind wir enttäuscht und es ist auch absehbar, dass wir nicht mehr groß abräumen werden. Aber wie sagt mein Kollege Hans-Peter Zopf immer: Es sind auch schon Nachtwächter am Tag gestorben… Es gab an den ersten fünf Wettkampftagen unzählige Überraschungen, vielleicht gelingt uns ja auch eine. Laurin Böhler ist bekanntermaßen ein alter Fuchs, mit allen Wassern gewaschen“, stellt ÖJV-Präsident Martin Poiger klar. „5 Wettkampftage, 7 Judoka im Einsatz, kein einziger Aktiver unter den Top-7… Natürlich ist das nicht unser Anspruch.“ Martin Poiger über…

… die Aufarbeitung der WM: „Sportdirektor Markus Moser und Headcoach Yvonne-Snir-Bönisch bzw. Nationaltrainer Miguel Ogando Lopes werden mit allen Athlet:innen Einzelgespräche führen, die Situation im Detail analysieren. Ja, wir haben einen Generationswechsel. Richtig, es bleibt noch ein Jahr Zeit bis zum Start der Olympia-Qualifikation. Wir müssen diese zwölf Monate nutzen und hart arbeiten. Ohne Fortschritt werden auch die Erfolge nicht zurückkehren. Wir waren seit dem Amtsantritt von Yvonne regelrecht verwöhnt, haben Medaillen – allen voran 3 Olympia- und 3 WM-Medaillen – fast am Fließband gewonnen.“

…. mögliche Veränderungen: „Für uns gilt: Wir haben ein Top-Trainerteam und wir hatten eine sehr gute Vorbereitung. Was uns im Team besonders wichtig ist, dass wir im Erfolg aber auch bei Niederlagen möglichst sachlich und ruhig bleiben. Fakt ist: Michi Polleres wird ab sofort ins Judo-Training einsteigen, mit ihr sind wir natürlich um einiges stärker. Bei Lubjana Piovesana war der überraschende Todesfall in ihrer Familie natürlich ein leistungsmindernder Faktor. Sie hat prinzipiell gut gekämpft, da war ein bisschen Pech im Spiel. Bei jüngeren Athlet:innen brauchen wir Geduld. Aber manche scheinen den Ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben. Mit einigen Kampfleistungen kann man nicht zufrieden sein. Unsere Kampfbilanz liegt nach fünf Wettkampftagen bei 1:7 – das ist ungenügend, das lässt sich nicht schönreden. Das ist auch mit einer schweren Auslosung nicht restlos zu erklären.“

…. das sportliche Niveau der 42. Judo-Weltmeisterschaft: „Die Besetzung ist top. Die Qualität der gezeigten Kämpfe ist vor allem bei den Frauen nochmals eklatant angestiegen, im Vergleich zu den Olympischen Spielen in Paris im letzten Jahr. Wer nicht am Ball bleibt, hat im Kampf um die Medaillen keine Chance. Es sagt viel, dass es bislang noch keine einzige erfolgreiche Titelverteidigung gab. Im nacholympischen Jahr bleibt kein Stein auf dem anderen…“


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