Es passierte Ende der 1940er-Jahre im Tiroler Unterland, genauer in Wattens, als die 8.000-Personen-Gemeinde noch unter französischer Besatzung stand. Ernst Steinicke Senior lernte Judo beim Training mit französischen Soldaten kennen und lieben. Die Folge war die Gründung des ersten Judoklubs in Tirol anno 1950 – Judo Wattens. Freitagabend, den 14. November, lud der WSG zur 75-Jahre-Jubiläumsfestveranstaltung. Judo-Sektionsleiter Peter Lichtblau und Ehren-Sektionsleiter Ernst Steinicke (bekam im Laufe des Abends den 7. Dan verliehen) durften 120 Ehrengäste begrüßen – allen voran Nationalrat Bernhard Höfler, Bürgermeister Lukas Schmid, WSG-Präsidentin Evelyn Haim-Swarovski, die Obmänner Markus Langes-Swarovski und Klaus Haim-Swarovski, ÖJV-Präsident Martin Poiger sowie TJV-Präsident Martin Scherwitzl.
Die Erfolgsliste der ersten 75 WSG-Jahre kann sich mehr als sehen lassen: nicht weniger als 94 österreichische Meistertitel, 225 Top-7-Platzierungen bei österreichischen Staatsmeisterschaften, ein Junioren-EM-Titel, fünf Welt-Kategorie-A-Turniersiege (u.a. durch Martin Lieb weiland 1982 beim prestigeträchtigsten Turnier der Welt in Paris), eine Silbermedaille bei Olympischen Jugendspielen sowie drei Veteranen-Weltmeistertitel durch Reinhold Kurz, zuletzt vor knapp zwei Wochen in Paris. Der vielleicht imposanteste rot-weiß-rote Rekord: Der Verein hat bei jeder österreichischen Judo-Staatsmeisterschaft zumindest eine Medaille gewonnen. Wattens hat aktuell mehr als 200 Mitglieder, Tendenz wieder leicht steigend. Um die Jahrtausendwende waren es schon einmal mehr als 300 gewesen. Diese Zahl soll bald wieder erreicht werden. Martin Poiger: „Der ÖJV und der Tiroler Landesverband dürfen sich glücklich schätzen, auf einen Vorzeige-Verein wie WSG Wattens zählen zu können. Auf ebenso spannende und erfolgreiche weitere 75 Jahre, DANKE, WSG!“