4. November 2023

Knapp an Medaille vorbei!

Wachid Borchashvili (-81) – durch eine Knöchelverletzung gehandicapt – schrammte in Montpellier denkbar knapp an seiner ersten EM-Medaille vorbei. Der 25-jährige Oberösterreicher, jüngerer Bruder von Olympia-Medaillengewinner Shamil, setzte sich der Reihe nach gegen Frank de Wit (NED/8), Antonio Esposito (ITA) und den top-gesetzten Matthias Casse (BEL/1) durch. Einzig im Semifinale musste sich Wachid Ex-Europameister Vedat Albayrak (TUR/5) im Golden Score geschlagen geben. Im Kampf um Bronze unterlag er denkbar knapp Dominic Ressel (GER). Eine Waza-ari-Wertung des Oberösterreichers wurde wieder zurückgenommen, unmittelbar darauf kassierte er sein 3. Shido – das bedeutete Hansoku-make/Disqualifikation. „Wachid ist endgültig in der neuen Gewichtsklasse angekommen und hat sich in der Weltklasse etabliert. Aber natürlich schade, dass es trotz des Erfolgs gegen Casse nicht zu Bronze gerreicht hat“, trauerte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

Matthias Casse gilt als Muster an Konstanz: Der 26-Jährige ist Olympia-Dritter, Ex-Weltmeister, 3-facher Vize-Weltmeister und Ex-Europameister. In diesem Jahr gewann er das Masters in Budapest, den Grand-Slam in Antalya und gewann WM-Silber in Doha. Bei der EM in Montpellier fand Matthias Casse in Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ) seinen Meister. Es war das erste Duell der beiden. „Ein epischer Kampf, legendär“, schwärmte ÖJV-Markus Moser. „Nicht umsonst hat der georgische Referee kein einziges Shido verteilt und das, obwohl der Kampf insgesamt 11:25 Minuten dauerte.“ Am Ende entschied eine Kontertechnik für den Außenseiter.

Im Semifinale wurde Wachids Erfolgslauf von Ex-Europameister Vedat Albayrak, Nr. 9 der Weltrangliste, gestoppt. Es war die Revanche des Türken für seine WM-Niederlage gegen den Oberösterreicher in Doha. Moser: „Es war ein Kampf auf Augenhöhe, im Golden Score hat eine Aktion den Ausschlag gegeben.“

Der Kampf um Bronze gegen den Olympia-Fünften Dominic Ressel (GER – Niederlage in Tokio gegen Shamil Borchashvili) ging über 9:12 Minuten. Mit einer vermeintlichen Waza-ari-Wertung schien die Entscheidung zu Gunsten des Oberösterreichers gefallen, doch die Wertung wurde zurückgenommen. Kurz darauf kassierte Wachid sein 3. Shido – der Traum von der Medaille war ausgeträumt.

Bruder Shamil (ebenfalls -81 kg) musste sich in seinem Auftaktkampf Zelim Tckaev (AZE) nach 5:27 Minuten im Golden Score geschlagen geben und schied ebenso vorzeitig aus wie die als Nummer zwei gesetzte Michaela Polleres – Waza-ari-Niederlage gegen Anka Pogacnik (SLO). „Es war wie verhext – bis auf Wachid haben wir alle knappen Kämpfe heute verloren“, kommentierte Markus Moser.

Gesammelte Ergebnisse, 2. Wettkampftag, Judo-EM Montpellier (FRA), – 63 kg, 1. Runde, Magdalena Krssakova – Florentina Ivanescu (ROU), Ippon-Niederlage nach 7:47 Minuten im Golden Score – vorzeitig out, Lubjana Piovesana – Emilia Kanerva (FIN), Waza-ari-Niederlage nach 06:00 Min. – Golden Score – out, -70, 2. Runde: Elena Dengg – Serafima Moscalou (ROU), Ippon-Niederlage nach 3:49 Min. – out, Michaela Polleres (als Nr. 2 gesetzt) – Anka Pogacnik (SLO), Waza-ari-Niederlage, 4:00 Min. – out; -81, 2. Runde: Shamil Borchashvili (7) – Zelim Tckaev (AZE), Waza-ari-Niederlage nach 5:27 Min. im Golden Score – out, Wachid Borchashvili: Vorrunden-Siege gegen Frank De Wit (NED), 7:04 Min., Ippon, Antonio Esposito (ITA), Hansoku-make/Disqualifikation nach 6:29 Min./Golden Score, Matthias Casse (BEL/1), Waza-ari nach 11:25 Min./Golden Score, Semifinal-Niederlage gegen Vedat Albayrak (TUR/5) nach 4:16 Min./Golden Score, Finale um Platz 3 gegen Dominic Ressel (GER), Niederlage mit Hansoku-make/Disqualifikation nach 09:25 Minute – damit Rang 5.


Verwandte News

Partner und Sponsoren