30. April 2012

Von Chelyabinsk nach London

Drei Judoka vertreten Österreich vom 27. Juli bis 12. August bei den XXX. Olympischen Spielen London

 

Nach Sabrina Filzmoser (-57kg). Lupo Paischer -60kg) nun auch Hilde Drexler (-63kg) für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert. Österreichs Judoteam wird in London – die offizielle Bestätigung des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) vorausgesetzt – mit einem sehr erfahrenen Team vertreten sein. Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels), 2-fache Europameisterin von 2008 und 2011, fiebert dem sportlichen Highlight ebenso entgegen wie der Silbermedaillengewinner von Peking 2008, Lupo Paischer (Judo Union Raika Flachgau), ebenso 2-facher EM von 2004 und 2008. Komplettiert wird nun das Team mit der Wienerin Hilde Drexler (Judoclub café+co Vienna Samurai), die sich über die Kontinentalliste als bestplatzierte Europäerin für die Teilnahme in London qualifiziert hat.
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EM in Chelyabinsk eine Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft

Obwohl das Team erstmals seit 1999 ohne Medaille blieb, kann der österreichische Judosport durchaus zufrieden mit der erbrachten Performance sein. Die erbrachten Leistungen, die ansteigenden Formkurve der arrivierten Judoka sowie die Bereitschaft der jungen Nachwuchshoffnungen, mit Leistung und Training sich an die Weltspitze heranzutasten, sind nicht nur eine große Chance für die kommenden XXX. Olympischen Spiele in London, sondern auch ein Versprechen für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Judosports.

 

Bernadette Graf in Chelyabinsk ausgezeichnet

Im Rahmen der Judo-Europameisterschaft in Chelyabinsk wurden die Awards der Europäischen Judo Union (EJU) u.a. für sportliche Leistungen des Jahres 2011 bei einem glanzvollen Gala Diner vergeben. Als U20-Weltmeisterin in Südafrika und U20-Europameisterin in Belgien wurde Bernadette Graf vom Judozentrum Innsbruck als vielversprechendes Talent „promising female judoka 2011“ ausgezeichnet.

 

Statements

 

„Der österreichische Judoverband wird alles daran setzen, dass unsere Judoka gut vorbereitet in London antreten können. Desweiteren liegt es im Interesse des ÖJV, dass wir den eingeschlagenen Weg, die Jugend zu fördern und die Routiniers zu unterstützen, weiter verfolgen werden. Ich gratuliere dem Team für die anspruchsvollen Leistungen in Chelyabinsk. Die jungen Judoka Bernadette Graf, Kathrin Unterwurzacher, Tina Zeltner sowie Maximilian Schirnhofer und Daniel Allerstorfer haben sich sehr gut eingefunden und wurden von den arrivierten Sportlern rund um Sabrina Filzmoser, Ludwig Paischer sowie Hilde Drexler und Peter Scharinger bestens unterstützt“, so der ÖJV-Präsident Hans Paul Kutschera.

 

„Es war sehr positiv zu beobachten wie hoch und motivierend in Chelyabinsk der Teamgeist sowie der Zusammenhalt innerhalb des Judoteams gepflegt wurden. Während der EM war die gegenseitige Anteilnahme innerhalb der Mannschaft sehr groß, die erfahrenen Kämpfer haben mit vollem Elan die erfolgreichen Nachwuchskämpfer unterstützt und angefeuert. In Summe hat jede Sportlerin und jeder Sportler bei dieser sehr gut organisierten EM sein Bestes gegeben. Leider hat es diesmal nicht für eine Medaille gereicht, es wird nun konsequent weitergearbeitet, um auch mit unseren Nachwuchshoffnungen die Weltspitze zu erreichen. Einen herzlichen Dank gilt auch der gemeinsamen Teamarbeit innerhalb der vier Trainer, dem Physiotherapeuten und dem Medienbetreuer sowie Fotografen“, so ÖJV-Vizepräsident Erich Pachoinig, Teamleiter in Chelyabinsk.

 

Die Europameisterschaften in Chelyabinsk waren wie erwartet sehr stark besetzt. Sie bildeten den Abschluss einer langen 2jährigen Olympia-Qualifikation. Letztlich haben sich erfreulicherweise mit Sabrina Filzmoser, Hilde Drexler und Ludwig Paischer drei ÖJV-Sportler für die kommenden Olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert. Nach einer kurzen Erholungsphase geht es danach für die Olympia-Starter in die Vorbereitung. Da die Ausgangspositionen der Judoka verschieden sind, wird daher das Vorbereitungsprogramm nicht komplett identisch sein. Da ich selbst als Aktiver dreimal bei Olympischen Spielen dabei sein durfte und am Ende meiner aktiven Laufbahn auch Gold holen konnte, werde ich wieder wie bei der Vorbereitung zu den Spielen 2008 in Peking versuchen, meine Erfahrungen bestmöglich an die Olympia-Starter weiterzugeben. Ich wünsche schon jetzt allen drei Olympiastartern die bestmögliche verletzungsfreie Vorbereitung“, so Bundestrainer Udo Quellmalz.

 

„Für die jüngeren Athleten war die Teilnahme an der Europameisterschaft in Russland eine Standortbestimmung, um wichtige Wettkampferfahrungen für kommende Aufgaben zu sammeln. Sie werden sicherlich auch in Zukunft die Möglichkeit bekommen, ihr Können unter Beweis zu stellen. Um auf internationalen Niveau bestehen zu können sowie erfolgreich zu sein, ist aber auch Geduld notwendig. Es kann unter Umständen Jahre dauern, bis der gewünschte Erfolg kommt. Die Vorbereitung sowie die EM in Russland haben aber gezeigt, dass die Einstellung bei allen Athleten passt. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass Österreichs junge Judoka ihren Weg gehen werden“, so abschließend der Bundestrainer.

 

Judo ein sehr erfolgreiche olympische Sportart in Österreich

 

Österreichs Judobilanz bei Olympischen Spielen kann sich sehen lassen. Mit 2 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze liegt Judo in der Medaillenwertung (gemessen an der Anzahl der Goldmedaillen) hinter Gewichtheben (4/5/2), Kanusport (3/5/6), Segelsport (3/4/0) sowie Schwimmen (2/5/8) an Patz fünf. Betrachtet man „nur“ die Medaillenbilanz der Zweiten Republik, liegt Segeln mit 3 Goldmedaillen (3/4/0) vor Judo (2/2/1).

 

1984 und 1988 krönte sich Peter Seisenbacher in der Kategorie bis 86 kg zum ersten Doppel-Olympiasieger, Josef Reiter holte sich 1984 in der Kategorie bis 65 kg die Bronzemedaille. Bei den letzten beiden Spielen konnte die Judofamilie wiederum jubeln: Zweimal Silber durch Claudia Heill (-63kg) in Athen 2004 sowie Ludwig Paischer (-60kg) 2008 in Peking.

 

Österreich konnte zwischen 1896-2008 in 17 Sportarten Medaillen gewinnen. Die zwischen 1912-1948 stattgefundenen Kunstwettbewerbe, wo Österreich neun Medaillen (3/3/3) erringen konnte, werden vom IOC nicht im Medaillenspiegel berücksichtigt. Bei der Anzahl an Medaillen konnte sich Schwimmen mit 15 (2/5/8) vor dem Kanusport mit 14 (3/5/6), dem Gewichtheben (alle Medaillen vor 1948) mit 11 (4/5/2), Schießen mit 8 (1/2/5) sowie Segeln (3/4/0), Leichtathletik (1/2/4) und Fechten (1/1/5) mit jeweils 7 Medaillen etablieren. Danach folgt Ringen (1/2/3) mit 6 Medaillen, Judo (2/2/1) und Rudern (0/3/2) mit 5 Medaillen, Radfahren (1/0/2), Reiten (1/1/1) sowie Turnen (2/1/0) mit 3 Medaillen, Fußball (0/1/0), Handball (0/1/0) sowie Tennis (0/1/0) und Triathlon (1/0/0) mit 1 Medaille.

 

 


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