16. November 2021

"Wir sind nur Außenseiter!"

Die Galaxy-Hymne ist Programm: „Wenn wir auf der Matte steh’n und dann unsere Gegner sehen, greifen wir schnell an und schon ist es getan!“ Seit 2013 ging der Bundesliga-Männer-Titel immer an die (für den Wiener Landesverband startenden) Perchtoldsdorfer. Insgesamt acht Titel haben sie bislang gewonnen. „Wäre das Final Four im letzten Jahr ausgetragen worden, hätten wir vermutlich auch gesiegt“, sagt Klubchef Thomas Haasmann. Im JUDO AUSTRIA-Interview spricht der 60-Jährige über seine Erwartungen für das samstägige Final Four.

Thomas, mit welchem Gefühl fährt ihr am Samstag nach Gmunden. Hält die 9-jährige Siegesserie? Wie schätzt Du die Chancen ein?

Thomas Haasmann: „Ein bissl komisch wird’s in jedem Fall. Das Final Four ist normalerweise das einzige Judo-Event im Jahr, das auch externe Fans anlockt. Einzelturniere sind vielen zu kompliziert. Aber bis 7 zählen, das kann jeder. In Gmunden ist Spannung garantiert. Die Stimmung war in all den Jahren bestens. Ein toller Mix an Fans und Judo-Familie. Was sich nie geändert hat war, dass immer alle gegen uns waren. Mich hat das schon als Aktiver – damals für Manner – angespornt. Wenn mich alle ausgebuht haben, war ich ganz besonders stark. Jetzt als Betreuer ist es nicht anders. Wieder sind wir Tigers die großen Gejagten, die, die jeder schlagen will. Aber heuer ist der Druck nicht so groß wie in den letzten Jahren. Ehrlich gesagt, ich sehe uns heuer nur als Außenseiter. Ich würde LZ Multikraft Wels als Titelfavorit bezeichnen. Die wollen, müssen unbedingt gewinnen.“

Bei Euch scheint Lukas Krpalek im Kader auf. Wird der Doppel-Olympiasieger und Doppel-Weltmeister in Gmunden tatsächlich mit dabei sein? Oder behält ihr euch die Entscheidung noch vor?

Haasmann: „Lukas kämpft seit sechs Jahren für uns. Bei seinem Olympiasieg in Tokio war ich einer der ersten Gratulanten. Er gehört schon fast zum Klub-Inventar. Im Klartext: Er wird im Bus sitzen, davon kannst du ausgehen. Das gilt auch für Tasuto Shima und Tornike Tsjakadoea.“

Habt Ihr Ausfälle?

Haasmann: „Nur die Langzeit-Verletzten Adam Borchashvilli und Aslan Papoyan – beide fallen mit Kreuzbandriss aus. Der Rest ist fit – Movli Borchashvilli, Marko Bubanja, Mathias Czizsek und auch Johannes Pacher sind bereit. So viele Top-Leute wie wir hat keine andere Mannschaft.“

Wie sehr ist Dir noch das letzte Finale 2019 in Erinnerung?

Haasmann: „Ich kann mich noch an jede Sekunde erinnern. Das war das spannendste Final Four der Bundesliga-Geschichte, kein Zweifel. Nach 14 Kämpfen stand’s 7:7, am Ende hatten wir mit 9:8 die Nase vorn. Aber das war vor zwei Jahren. Heuer stehen die Vorzeichen anders: Für uns ist diesmal der Finaleinzug das vorrangige Ziel. Die Welser haben den Druck, den ersten Titel nach 44 Jahren einfahren zu müssen. Wir werden ihnen jedenfalls das Leben so schwer wie möglich machen. Unter der Voraussetzung, dass wir Pinzgau schlagen. Die haben sich in der Vorrunde sehr stark präsentiert. Also ein Freilos sind die bei Gott nicht…“


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