Die üblichen „Verdächtigen“ werden dort sein, Judo-Stars wie die Olympiasieger:innen Diyora Keldiyorova (UZB/-52), Hidayat Heydarov, Zelym Kotsoiev (beide AZE/-73 bzw. -100) und Lukas Krpalek (CZE/+100), um nur einige zu nennen. Von 7. bis 14. Jänner geht in Mittersill das 32. Olympic Trainingcamp, kurz OTC, in Szene – mit anderen Worten: die Nummer eins unter allen Judo-Trainingslagern der Welt. Mit Nennschluss (Fr., 5.12.) waren schon mehr als 700 Aktive und Coaches aus 36 Nationen angemeldet, dabei sind die rot-weiß-roten Asse noch gar nicht berücksichtigt – im Vorjahr waren es deren 115. „Wir werden wieder knapp an die 1.000-er-Grenze kommen, erfahrungsgemäß melden sich nach dem offiziellen Nennschluss noch viele Delegationen an“, weiß Judo-Austria-Sportdirektor Markus Moser.
Die Blütezeit des Sport- und Shootingclubs im Schloss Mittersill, als internationale Society-Größen wie der Schah von Persien, Rita Hayworth, Clark Gable, Aga Khan, Aristoteles Onassis oder die niederländische Königsfamilie im Pinzgau Station machten, liegt gut sechzig Jahre zurück. Mittlerweile sind es die Judo-Stars, die sich in Mittersill, genauer in der Tennishalle des Sporthotels Kogler, ein Stelldichein geben. „Mittersill ist die klare Nummer eins unter den Trainingslagern, das liegt zum einen an der beeindruckenden Winterlandschaft, den kurzen Wegen von der Unterkunft bis zur Halle aber auch an der Tatsache, dass die ersten Wettkämpfe noch relativ weit entfernt sind. Kein Judoka muss Gewicht machen, die meisten sind nach dem Weihnachtsurlaub noch ziemlich entspannt, die Stimmung ist unvergleichlich und nicht zu vergessen: Qualität und Quantität der Teilnehmer:innen könnte nicht höher sein“, so Moser. Rund 25 Trainingseinheiten werden angeboten, in der Regel sind es pro Geschlecht und Tag je zwei. Als lokaler Veranstalter fungiert einmal mehr ÖJV-Vizepräsident Ali Gmeiner. „Ich liebe Mittersill, freue mich riesig auf die Woche am Bamerhof. Kein Wunder, dass jedes Jahr so viele Top-Judoka nach Salzburg kommen. Die Bedingungen lassen keine Wünsche offen“, betont Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek. Nach einer kurzen Pause fügt der 35-Jährige hinzu: „Der Ausblick von meinem Zimmer ins Tal ist unschlagbar. So etwas haben wir bei uns nicht – so eine Winterlandschaft.“ Für den tschechischen Ausnahmeathleten steht im Jänner die bereits 19. Teilnahme an. „Solange ich aktiv bin und gesund bleibe, werde ich nach Mittersill kommen. Auch wenn es gefühlt jedes Jahr härter wird. Das liegt nicht an der Konkurrenz, sondern an meinem Alter.“