Verkehrte Judo-Welt. Die Schweiz (5 Judoka) und Österreich (4) standen beim Grand-Slam-Turnier in Dushanbe – mit 390 Teilnehmer:innen aus 65 Nationen – am Ende als die großen Gewinner da und belegten im Medaillenspiegel die (ungewohnten) Plätze 1 und 2. Die Eidgenossen gewannen durch Weltmeister Nils Stump (-73) und Premieren-Siegerin Fabienne Kocher (-52) zweimal Gold, Binta Ndiaye (-52) und Daniel Eich (-100) holten jeweils Silber. Österreich brachte es erstmals in der Grand-Slam-Geschichte an einem Tag auf drei Finalisten, am Ende standen 2 x Gold (Lubjana Piovesana/-63, Michaela Polleres/-70) und 1 x Silber (Wachid Borchashvili/-81) zu Buche.
Kaum zu glauben, aber wahr: Hinter den beiden Alpen-Nationen landeten in Dushanbe Judo-Großmächte wie Italien, Deutschland, Frankreich, Japan und Kanada, die teilweise mit wesentlich größeren Teams am Start waren. „Der Medaillen-Hattrick von Dushanbe ist ein riesiger Erfolg und natürlich eine gewaltige Motivation für die bevorstehende WM in Abu Dhabi (ab 19.05.)“, waren sich Headcoach Yvonne Snir-Bönisch und Sportdirektor Markus Moser einig. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird der ÖJV mit insgesamt 13 Aktiven vertreten sein (12 davon in den Einzelbewerben). Snir-Bönisch: „Aber natürlich startet dort beinahe alles, was Rang und Namen hat. Die meisten kämpfen noch um wertvolle Weltranglisten-Punkte für die Olympia-Qualifikation bzw. die olympische Setzliste.“ Die Ränge 1 und 2 werden bei der WM im Medaillenspiegel für die Schweiz und Österreich außer Reichweite sein. „Aber um die Medaillen kämpfen sowohl die Schweizer als auch wir mit.“