16. Mai 2023

"Auf einer Stufe mit WM!"

Nach der WM in Doha ist vor dem Oberösterreich-Grand-Prix in Linz. Von 25. bis 27. Mai steigt in der TipsArena das Comeback von Österreich auf der Judo-World Tour. „Oberösterreich war zwischen 1980 und 2006 Schauplatz eines Weltcup-A-Turnieres. Nun steigt in Linz erstmals ein Wettkampf auf IJF-World-Tour-Ebene – der erste in der Geschichte des rot-weiß-roten Judosports. Wir freuen uns auf ein fulminantes Comeback auf der internationalen Judo-Bühne“, betont Wirtschafts- und Sport-Landesrat Markus Achleitner mit tausenden Judo-Fans auf das Event. 

An drei Wettkampftagen werden ab dem kommenden Donnerstag beim „Upper Austria Judo Grand Prix“ 452 Judoka aus 69 Nationen erwartet. Der Nennschluss läuft noch bis 18.5. Aktuell sind nicht weniger als 13 Top-Ten-Athlet:innen genannt – allen voran der 3-fach-Olympiasieger Teddy Riner (FRA/+100), Doppel-Olympiasieger Lukas Krpalek (CZE/-100), die deutsche Ex-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner (GER/-78) und der Weltranglisten-Erste Denis Vieru (-66/MDA). Österreich stellt 42 Starter:innen – darunter das gesamte WM-Team und nicht weniger als 15 Oberösterreicher:innen. Inklusive Coaches und Betreuer:innen rechnet man mit mehr als 800 Personen (Judo-) Gästen.

Das TV-Signal vom Grand-Prix wird live in 190 Länder ausgestrahlt. „Nachdem es uns bereits in vielen anderen Sportarten gelungen ist, Top-Veranstaltungen nach Oberösterreich zu holen, haben wir dieses Ziel mit dem Upper Austria Grand Prix auch im Judo erreicht. Es ist für unsere zahlreichen Spitzen-Athletinnen und Athleten eine weitere großartige Chance, positive sportliche und touristische Bilder von Oberösterreich in die ganze Welt hinauszutragen“, so Landesrat Markus Achleitner.

Judo Austria-Präsident Martin Poiger hat aktuell vielerlei Gründe zur Freude: „Mit drei Top-7-Platzierungen, allen voran die Bronzemedaille für Michaela Polleres (-70), können wir als Verband sehr gut leben – es ist die erfolgreichste rot-weiß-rote WM seit 2005 (Silber: Lupo Paischer/-60, Bronze: Sabrina Filzmoser/-57). Als kleiner Wermutstropfen bleibt die Tatsache, dass sogar noch mehr drinnen gewesen wäre. Michaela Polleres hätte – trotz ihres Trainingsrückstands aufgrund einer Knieverletzung durchaus auch im Finale um Gold stehen können. Austro-Britin Lubjana „Lulu“ Piovesana musste sich der Ungarin Szofi Ozbas im Kampf um Bronze denkbar knapp geschlagen geben. Der 7. Rang von Wachid Borchashvili (-81) wurde von einigen Medien als vorzeitiges Ausscheiden abgetan. Dabei ist Wachids und Shamils Gewichtsklasse ausgesprochen umkämpft. Wachid hat den Titelverteidiger und neuen Weltmeister Grigalashvili an den Rand einer Niederlage gebracht. So hart wie im Viertelfinale musste der Georgier nicht einmal im Finale kämpfen. Die zweite knappe Niederlage bezog Wachid gegen niemand Geringeren als Olympiasieger Takanori Nagase (JPN). Wachid hat in Doha mit Platz 7 eine absolute Weltklasse-Vorstellung abgeliefert.“

Montagabend kehrte das rot-weiß-rote WM-Team aus Doha zurück. Ab sofort sind die Blicke bereits auf das Heim-World-Tour-Turnier in Linz gerichtet: „Wir sind gewappnet, unser 42-köpfigesTeam freut sich riesig auf den Grand-Prix in Oberösterreich. Die meisten haben auf diesem höchsten Niveau noch nicht vor ihren Familien, Freunden gekämpft.“

Headcoach Yvonne Snir-Bönisch hat sich seit ihrem Amtsantritt vehement dafür eingesetzt, dass Österreich wieder ein Turnier auf World-Tour-Ebene zugesprochen bekommt. „Wir wollen uns vor heimischem Publikum mit unseren Top-Leuten präsentieren und wollen darüber hinaus auch, dass sich unsere Talente Schritt für Schritt an das höhere Niveau gewöhnen können. Je mehr Zuschauer:innen kommen, desto besser. Hinter dem Antreten von Michaela Polleres und Wachid Borchashvili steht verletzungsbedingt noch ein Fragezeichen. Nur wenn die Knieverletzungen ausgeheilt sind, macht ein Start für beide Sinn. Wir wollen kein Risiko eingehen.“

Sabrina Filzmoser war zuletzt als Athletensprecherin für den Internationalen Judoverband in Doha. Die ÖJV-Vizepräsidentin drückte beim Mixed-Team-Bewerb ihren ehemaligen Teamkolleg:innen die Daumen. Letzte Woche absolvierte Sabrina die Polizei-Dienstprüfung, im Herbst startet ein nächster Praxistest. „Ich möchte unbedingt noch einmal vor heimischem Publikum starten. Für mich ist das eine Riesen-Ehre.“

Wachid Borchashvili (-81) kehrte mit einem lachenden und weinenden Auge von der WM in Doha zurück. „Der siebente Rang bringt wichtige Punkte für die Weltrangliste. Schade, dass ich aufgrund einer Knieverletzung nicht im Mixed-Team-Bewerb antreten konnte. Für den Heim-Grand-Prix nächste Woche sollte ich wieder fit werden. Vor meiner Familie und meinen Freunden kämpfen zu können, bedeutet mir sehr viel.“

Shamil, 27, hätte gegen ein erstes Wettkampf-Duell mit seinem um drei Jahre jüngeren Bruder nichts einzuwenden: „Im Gegenteil! Das wäre richtig cool. Wachid hat zuletzt eine Reihe von sehr guten Ergebnissen abgeliefert. Er ist technisch variantenreicher, ich habe gerade bei Großereignissen schon mehr Erfahrung und lebe von meiner physischen Stärke. Vor ein paar Wochen wäre ich noch überzeugt gewesen, dass ich gewinne. Jetzt, nach der WM, traue ich mir das nicht mehr mit Bestimmtheit sagen.“

Weitere Zahlen & Fakten zum OÖ-Grand-Prix:

Frauen (15), -48: Jacqueline Springer (Vienna Samurai), Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz), -52: Lisa Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen), Carina Klaus-Sternwieser (Askö Reichraming), -57: Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels), Verena Hiden (SU Noricum Leibnitz), Julia Sommer (Judo Jennersdorf), -63: Laura Kallinger/Judoring), Magdalena Krssakova (JC Sirvan), Lubjana „Lulu“ Piovesana (LZ Hohenems), Emily Starzer (Askö Reichraming), -70: Elena Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen), Michaela Polleres (JC Wimpassing Sparkasse), -78: Marlene Hunger (JC Wimpassing Sparkasse), +78: Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen);

Männer (27), -60: Vache Adamyan (LZ Hohenems), Marcus Auer (Creativ Graz), Alexander Klaus-Sternwieser (Askö Reichraming), Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels), -66: Kimran Borchashvili (LZ Multikraft Wels), Florian Doppelhammer (UJZ Mühlviertel), David Peritsch (M&R Galaxy Judo Tigers/W), -73: Samuel Gaßner (UJZ Mühlviertel), Lenz Naprudnik (Judoschule Sakura), Lukas Reiter (JC Wimpassing Sparkasse), Herbert Wicker (ESV Sanjindo Bischofshofen), -81: Shamil und Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels), Bernd Fasching (M&R Galaxy Judo Tigers), Leon Tschilikin (SV Gallneukirchen), -90: Adam Borchashvilli, Aslan Papoyan (M&R Galaxy Judo Tigers), Ronald Pröll (UJZ Mühlviertel), Thomas Scharfetter (ESV Sanjindo Bischofshofen), -100: Laurin Böhler (LZ Hohenems), Marko Bubanja (M&R Galaxy Judo Tigers), Aaron Fara (JC Wimpassing Sparkasse), Michael Niederdorfer (ESV Sanjindo Bischofshofen), +100: Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel), Movli Borchashvilli (M&R Galaxy Judo Tigers), Alexander Hamann (SK Voest Linz), Alexander Willnauer (JU Raika Flachgau).

Zeitplan & Tickets für den Upper Austria Judo Grand Prix 2023:

„Lightweight Thursday“ Do., 25. Mai (Damen: -48, -52, -57 kg / Herren: -60,-66 kg)

„Shamil & Michi Friday“ Fr., 26. Mai (Damen: -63, -70 kg / Herren: -73,-81 kg)

„Heavyweight Saturday“ Sa., 27. Mai (Damen: -78, +78 kg / Herren: -90,-100,+100 kg)

Die Vorrundenkämpfe beginnen jeweils um 10 Uhr, ab 17 Uhr steht der Finalblock an.

Tagespässe (15 Euro), Eventpässe (alle drei Wettkampftage, 30 Euro) sowie VIP-Arrangements können via www.judograndprix.at gebucht werden.


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