7. Mai 2023

Aus in Runde 3

Der 1. Wettkampftag der Judo-WM in Doha (QAT, 7. – 14.5.) brachte aus österreichischer Sicht keine Überraschungen. Junior Marcus Auer (-60/Creativ Graz/ST), 19, setzte sich (nach einem Freilos) in seinem Auftaktkampf gegen Juan Ramos (GUA) im Golden Score mit Waza-ari durch. Während der regulären Wettkampfzeit waren der Nummer drei der Junioren-Weltrangliste zwei Waza-ari-Wertungen nach eingehender Prüfung wieder aberkannt worden. Im dritten Versuch, nach insgesamt 6:14 Minuten Kampfzeit, klappte es dann mit dem Sieg. Soweit die Pflicht. In Runde 3 wartete dann mit Giorgi Sardalashvili (GEO) die Nummer 5 des Turniers, selbst noch 19, aber schon Grand-Slam-Sieger in der allgemeinen Klasse, dazu Gold- und Silbermedaillengewinner bei Junioren-Weltmeisterschaften. Nur etwas mehr als eine Minute durfte Marcus Auer von einer Überraschung träumen, dann wurde er mit Ippon geworfen. Wie schon bei seiner WM-Premiere in der allgemeinen Klasse im Oktober 2022 in Taschkent (UZB) gelang Auer ein Sieg, aber einmal mehr schied er vorzeitig aus. „Marcus ist in Runde 3 aufgestiegen, hat sein (Minimal-) Ziel damit erreicht. Ein Sieg gegen Sardalashvili wäre eine Riesenüberraschung gewesen. Der Kampf selber war absolut o.k. Die ersten drei Angriffe kamen allesamt von Markus. Im vierten Angriff gelang Sardalashvili ein sehenswerter Konter. Trost für Marcus: Sein Saisonhöhepunkt ist die Junioren-WM in Odivelas (POR) im Oktober“, kommentierte Sportdirektor Markus Moser.

Giorgi Sardalashvili (GEO) durfte am Ende über die Bronzemedaille jubeln, unterlag nur im Viertelfinale dem späteren Weltmeister Francisco Garrigos (ESP). Olympiasieger und Titelverteidiger Naohisa Takato (JPN) musste sich mit Rang fünf begnügen, der Weltranglisten-Erste Yung Wei Wang (TPE) schied vorzeitig aus. Endstand: 1. Francisco Garrigos (ESP), 2. Dilshodbeck Baratov (UZB), 3. Giorgi Sardalashvili (GEO), Harim Lee (KOR). Bei den Frauen (-48 kg) gab’s für Natsumi Tsunoda (JPN) den bereits dritten Weltmeistertitel in Folge (nach Budapest 2021 und Taschkent 2022). Shirine Boukli (FRA) gewann Silber, Wakana Koga (JPN) und Assunta Scutto (ITA) holten jeweils Bronze.

Katharina Tanzer (-48/SU Noricum Leibnitz/ST) muss bei einer WM weiter auf ein Erfolgserlebnis warten. Die 27-Jährige unterlag – wie schon in Taschkent 2022 – gleich im ersten Kampf der Mongolin Narantsetseg Ganbaatar mit Ippon (nach 2:16 Min.). Markus Moser: „Kathi hat beherzt agiert, aber Ganbaatar konnte mit Fortdauer des Kampfes mehr Akzente setzen, die Niederlage gilt es zu akzeptieren.“

Die nächsten ÖJV-Judoka sind erst am Mittwoch, dem vierten Wettkampftag der WM, an der Reihe. Trotz schwerer Auslosung darf Österreich insgeheim mit einer Medaille spekulieren. Shamil Borchashvili, in Taschkent WM-Bronzemedaillengewinner, in Tokio Olympia-Bronzemedaillengewinner, ist als Nummer sechs gesetzt, bekommt es aber – mit großer Wahrscheinlichkeit – gleich im ersten Duell mit einem Ex-Weltmeister zu tun.

WM Doha, Mittwoch, 10.5., 4. Wettkampftag, Vorrunde ab 10:30 Uhr Ortszeit, -63 kg (46), 1. Runde: Magdalena Krssakova (JC Sirvan/W) – Barbara Timo (POR), in Runde 2 würde Altmeisterin Ketleyn Quadros (BRA, 35) warten, ihres Zeichens Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von 2008 und als Nummer 4 gesetzt, Lubjana Piovesana (LZ Hohenems/V) – Hannah Martin (USA), voraussichtliche Gegnerin in Runde 2: Katharina Haecker (AUS/6); -81 (51), 1. Runde: Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ) – Alain Aprahamian (URU), 2. Runde: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ/6) – Sieger aus dem Duell Sagi Muki (ISR, Weltmeister 2019) – Georgi Gramatikov (BUL).


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