27. November 2021

Der richtige Schritt

Yvonne Bönisch ist seit 11 Monaten ÖJV-Cheftrainerin. Mit Platz 7 bei der Team-EM in Ufa (RUS) ging ihr erstes Jahr in neuer Funktion offiziell zu Ende. Was folgt ist noch ein 2-wöchiges Aufbautrainingslager in Lanzarote (ab 5.12.). Im JUDO-AUSTRIA-Interview zieht die 40-jährige Deutsche eine Jahresbilanz.

Wie sieht Dein persönliches Resümee von der Mixed-Team-EM in Ufa (RUS) aus?

Yvonne Bönisch: „Der siebente Rang geht prinzipiell in Ordnung, speziell wenn man die Auslosung anschaut. Schlimmer hätte es nicht kommen können: Wir mussten mit Georgien und Russland ausgerechnet gegen die zwei formell stärksten Teams ran. In der unteren Raster-Hälfte hätten wir definitiv eine Medaillen-Chance gehabt.“

Das klingt nach einem: Aber…

Bönisch: „Natürlich bin ich enttäuscht: Gegen Georgien und Russland mit 0:4 zu verlieren, tut natürlich weh. Da hätte ich mehr definitiv mehr Gegenwehr erwartet. Zufrieden war ich nur mit der Leistung beim 4:2-Erfolg über Frankreich. Da haben wir uns richtig gut verkauft und selbstbewusst, mutig gekämpft. Eine Medaille wäre definitiv bei ein bisschen mehr Lösglück möglich gewesen. Und Medaillen müssen bei jedem Antreten unser Anspruch sein…“

Das Jahr 2021 war aus ÖJV-Sicht trotzdem rekordverdächtig – mit 2 Olympia-Medaillen, je einer WM- und EM-Medaille, dazu 2 Militär-WM-Titeln. Hättest Du Dir bei Amtsantritt diese Erfolge träumen lassen?

Bönisch: „Ich wusste, dass Österreichs Nationalteam eine Reihe von Granaten hat, die für internationale Erfolge gut sind. Aber Olympia- und WM-Medaillen kannst du trotzdem nicht erzwingen. Wir haben definitiv alle überrascht. Und das macht mich stolz. Auch, dass wir es geschafft haben, innerhalb eines Jahres zu einem richtig tollen Team zusammenzuwachsen. Wir haben Spaß – trotz all dem harten Training.“

Im Mai 2022 startet bereits wieder die Olympia-Qualifikation. Zeit zum Verschnaufen bleibt kaum. Welche Ziele gibst Du für 2022 aus?

Bönisch: „Am kommenden Sonntag fliegen wir zum Vorbereitungslehrgang nach Lanzarote. Der Klub La Santa bietet uns ideale Bedingungen, um Kondition und Kraft zu tanken. Der Judogi bleibt zu Hause. Mehr als 80 Sportarten lassen sich dort ausüben. Wir werden das Angebot nützen, um möglichst vielfältig an unserer Fitness zu arbeiten. Die Latte fürs nächste Jahr liegt entsprechend hoch: Wir wollen definitiv wieder EM- und WM-Medaillen holen und möglichst gut in die Olympia-Qualifikation starten. Unser Fernziel lautet: Wir möchten bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Mixed-Team-Bewerb vertreten sein. Dazu müssten wir 6 Einzelstart-Qualifikationen schaffen.“

Wie gefällt Dir Dein ÖJV-Job?

Bönisch: „Es war definitiv der richtige Schritt – in die erste Reihe. Ich habe als Headcoach erstmals Letzt-Verantwortun. Die Kommunikation mit dem Verbandf ist offen und wertschätzend. Und die Chemie mit dem Team passt zu 100 Prozent. Dazu fühle ich mich auch privat in Linz richtig wohl. Ich freue mich auf 2022!“



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