ÖJV-Präsident Martin Poiger zeichnete als EJU-Headoffice-Direktor mitverantwortlich für die (reibungslose) Abwicklung der Judo-Europameisterschaft in Lissabon. Sein Statusbericht.
Wie sehr schmerzt, dass zum zweiten Mal in Folge eine EM ohne Zuschauerbeteiligung über die Bühne ging?
Martin Poiger: „Man kann davon ausgehen, dass wir in der Altice Arena und auch letztes Jahr in Prag jeweils volle Hallen, wahrscheinlich sogar an allen drei Wettkampftagen, gehabt hätten. Das schmerzt uns für die AthletInnen, das hinterlässt im Veranstalter-Budget ein finanzielles Loch. Ändern lässt sich das aktuell nicht. Uns ist wichtig, dass die Stars der Szene zu sehen sind. Die World Tour geht weiter, die Olympia-Qualifikation auch… Damit bleibt der Betrieb aufrecht, Aktive wie BetreuerInnen können ihrem Beruf nachgehen. Das zählt.“
Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin musste insgesamt mindestens vier PCR-Tests absolvieren. Gab’s positive Fälle?
Poiger: „Im EJU-Team hat’s einen Mitarbeiter erwischt. Der musste in Quarantäne. Alle anderen Tests waren negativ. Das zeigt einmal mehr, dass das Bubble-Konzept im Judo wirklich gut funktioniert.“
Wie zufrieden bist Du mit dem sportlichen Niveau der Titelkämpfe?
Poiger: „Das Niveau konnte sich absolut sehen lassen, das haben uns auch neutrale Beobachter bestätigt. Für viele Nationen ging’s um die finale Olympia-Qualifikation. Das hat sich positiv auf die Qualität des Starterfeldes ausgewirkt. Auch der ÖJV war mit dem stärksten Team vertreten, vom verletzten Stephan Hegyi abgesehen.“
Wie sieht Deine Bilanz aus ÖJV-Präsidenten-Sicht aus?
Poiger: „Wir haben wieder eine Medaille geholt. Das tut gut. Bernadette Graf hat einmal mehr ein extrem starkes Comeback geliefert, auch Daniel Allerstorfer, Sabrina Filzmoser und Shamil Borchashvili konnten aufzeigen. Ich glaube, der Weg in Richtung Olympia stimmt. Aber endgültig abgerechnet wird erst Ende Juli in Tokio….“