18. November 2020

Einzelkämpferin

Am Donnerstag, dem 1. Wettkampftag der EM in Prag, ist mit Sabrina Filzmoser (-57 kg) nur eine ÖJV-Athletin im Einsatz. Für die 40-Jährige ist es die bereits 22. EM-Teilnahme (erster Start: 1998 in Oviedo/ESP), nicht weniger als 9 Mal kehrte sie mit Medaillen heim, 2 Mal mit Gold. Der ÖJV erwischte sie im Hotelzimmer für ein Kurz-Interview.

Wie vertreibst Du Dir die Wartezeit?

Sabrina Filzmoser: „Ich höre die Audio-Book-Version von Soldier, geschrieben von meinem Bergsteigerfreund Jay Morton. Wir waren gemeinsam im Basislager am Manaslu im Himalaya-Gebiet. Und auf dem Nachttisch im Zimmer liegt das Buch von einem anderen Bergsteigerkollegen, Nimsdai Purja. Die Stories pushen mich – ich persönlich könnte mir keine bessere Quarantäne vorstellen. Wir dürfen erst aus dem Zimmer raus, wenn wir das negative Test-Ergebnis haben… Am Nachmittag haben wir dann noch 45 Minuten Training.“

Welche Erwartungen hast Du für Deine 22. EM-Teilnahme?

Filzmoser: „Beim Comeback, Ende Oktober in Budapest, lief es noch nicht nach Wunsch. Das verletzte rechte Knie hat gehalten, aber ich war mental blockiert und deshalb viel zu passiv. Ich hoffe, ich kann in Prag möglichst viele Siege und Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln. Das wäre das Ziel. Das würde auch meinem  Selbstvertrauen guttun.“

Österreich hat seit 2013 bei jeder EM zumindest eine Medaille geholt: Hält die Serie?

Filzmoser: „Davon bin ich überzeugt. Bei den letzten beiden Europameisterschaften haben wir jeweils sogar 2 Medaillen geholt. Warum soll nicht auch diese Serie weitergehen?“

Wenn man Dich auf Deine 21 EM-Teilnahmen anspricht. Welche Erinnerungen kommen da hoch?

Filzmoser: „Absoluter Höhepunkt war die EM 2008 in Lissabon, innerhalb von 15 Minuten holten Lupo (Trainingspartner Paischer) und ich Gold für Österreich. Das steht für mich nach wie vor über allem, war der schönste Moment in meiner Karriere! Extrem emotional war auch das zweite EM-Gold 2011 in Istanbul, nur wenige Tage nach dem Begräbnis meiner Teamkollegin Claudia Heil. Mein Sieg war für Claudia! Im Finale habe ich die portugiesische Favoritin Telma Monteiro, 4-fache Vize-Weltmeisterin, geschlagen.“

AUSLOSUNG: In Runde 1 bekommt es die Oberösterreicherin mit der Russin Anastasiia Konkina, Nr. 26 im IJF-Ranking, zu tun. Auf die Siegerin wartet die als Nummer eins gesetzte Französin Sarah Leonie Cysique.


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