22. Juni 2015

EM-Team hat in Baku Quartier bezogen

Österreichs Judoka haben im Athletendorf von Baku Stellung bezogen. Von Donnerstag bis Samstag geht es für das neunköpfige Team nicht nur um Europaspiel-Medaillen, sondern auch um EM-Titel sowie Punkte für die Olympia-Quali.

Während bei den anderen Sportarten der Europaspiele der Leistungslevel teils stark variiert (in der Leichtathletik findet etwa eine Team-Konkurrenz der vierten Leistungsstufe statt; im Schwimmen eine U19-EM), werden sich auf der Judo-Matte nur die Besten des Kontinents tummeln. „Es ist alles da“, bringt es Damen-Nationaltrainer Marko Spittka auf den Punkt.

Mit der besten Setzung aller Österreicher geht Bernadette Graf ins Turnier. Die an drei gereihte Innsbruckerin strebt nach zwei Bronzenen ihre dritte EM-Medaille an. „Die Bänder-Verletzung im Knöchel vom Halbfinale des Masters in Rabat ist wieder gut. Trainingskämpfe habe ich zuletzt aber noch keine gemacht“, meint Graf, die am Tag nach ihrem 23. Geburtstag kämpft.

Olympisches Flair spürbar

Sabrina Filzmoser zeigt sich vor den einzigen Europaspielen ihrer Karriere vom Rundherum angetan. „Ich bin überrascht, wie groß und professionell hier alles ist“, ortet die Welserin Parallelen zu den Sommerspielen in London. „Die Heydar-Aliyev-Arena, in der wir kämpfen, ist extrem cool!“

Der mit allen olympischen Wassern gewaschene Ludwig Paischer vergleicht das Flair mit jenem der großen Spiele. Zur Besonderheit meint er: „Eine WM kannst du jedes Jahr kämpfen, aber Europaspiele wird es nur alle vier Jahre geben. Das bedeutet einen ganz eigenen Stellenwert.“

Unterwurzacher kann in Olympia-Quali keinen Boden gutmachen

Kathrin Unterwurzacher genießt inmitten des ÖJV-Aufgebots eine Ausnahme-Stellung, da es für sie NICHT um Olympia-Punkte geht. Das liegt am Olympia-Quali-Modus. Dieser sieht vor, dass pro Jahr der zwei Jahre andauernden Quali-Periode nur die jeweils fünf punktestärksten World-Tour-Ergebnisse in die Wertung kommen. Darüber hinaus gibt es noch ein sechstes Ergebnis, für welches jedoch nur die kontinentale Meisterschaft oder das Masters herangezogen werden darf. Und da Unterwurzacher mit ihrem zweiten Platz beim Masters kürzlich 420 Punkte einstreifte, könnte sie diese Marke selbst mit einem EM-Titel (400) nicht mehr überbieten.

Nichtsdestoweniger hat die zweifache U23-Europameisterin mit der EM der Großen noch eine Rechnung offen. Gerade einmal ein siebter Platz steht ihr dort zu Buche. „Ich will meine erste EM-Medaille“, will sich die 23-Jährige nicht mit weniger zufrieden geben.

Bei den Herren gibt es einen Debütanten – und der sitzt mit Patrick Rusch auf dem Trainer-Sessel. Seit 1. April hat der frühere Nationalteam-Kämpfer offiziell das Ruder bei den Männern übernommen und blickt mit Baku seinem ersten Großereignis entgegen. „Als Aktiver war es einfacher bei einer EM, weil du da nur für dich selbst verantwortlich warst“, sagt der Vorarlberger rückblickend.

ÖJV-Aufgebot in Baku:

-57: Sabrina Filzmoser (5. der Meldeliste), Tina Zeltner (17.) – am Donnerstag dran
-63: Kathrin Unterwurzacher (4.), Hilde Drexler (7.) – Fr.
-70: Bernadette Graf (3.) – Fr.

-60: Ludwig Paischer (8.) – Do.
-81: Marcel Ott (30.) – Fr.
-100: Christoph Kronberger (16.) – Sa.
+100: Daniel Allerstorfer (19.) – Sa.


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