8. März 2022

Endlich wieder Judo!

Früher stand Silvia Ehrengruber (unter ihrem Mädchennamen Schlagnitweit) bis zu dreimal täglich auf der (Judo-) Matte. Heutzutage ist sie dreimal pro Woche im UJZ-Mühlviertel-Dojo anzutreffen, als Schülertrainerin. Dazu kommen noch jede Menge Funktionärs-Stunden als Vorstandsmitglied beim UJZ und im Österreichischen Judoverband. JUDO AUSTRIA bat die zweifache Mutter, im Hauptberuf Bewegungscoach, zum Kurz-Interview.

Wie sehr hat sich Dein Leben nach der Leistungssportkarriere verändert? Welche Rolle spielt für Dich Judo im Jahre 2022?

Silvia Ehrengruber: „Judo spielt für mich immer noch eine sehr wichtige, aber natürlich nicht mehr die Hauptrolle. Im Vordergrund steht ganz klar meine Familie, Herbert (Ehemann) sowie die Kinder Patrick, 6, und Rene, 8. Und das ist auch gut so. Ich glaube, das würde jede Frau an meiner Stelle so sagen…“

Gibt’s einen Moment in Deiner Karriere, der Dir bis heute besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ehrengruber: „Ganz klar, der Tag, als ich 2003 in Düsseldorf die EM-Bronzemedaille gewonnen habe. Diesen Erfolg habe ich in vollen Zügen genossen. Auf so einen Moment arbeitest du eine ganze Karriere hin, dafür trainierst du 3 x täglich. Bei meiner Junioren-WM-Bronzemedaille war ich wahrscheinlich noch zu jung und dementsprechend mit der Situation leicht überfordert. Da kam der Erfolg komplett unerwartet, habe ich mir mit dem Genießen noch schwer getan.“

Wo holst Du Dir heutzutage Deine Judo-Glücksmomente?

Ehrengruber: „Wenn die Kinder vom Schülertraining mich fragen: Wann dürfen wir endlich wieder ins Training? Wann geht’s (nach dem Lockdown) wieder los? Diese Woche ist es endlich soweit… Es tut gut, dass die SchülerInnen das Training mit mir nicht mehr erwarten können, das freut mich.“

Bist Du eine strenge Trainerin?

Ehrengruber: „Ich würde sagen: Das Lachen kommt bei uns im Training nicht zu kurz. Wobei: Wenn ich im Moment nicht lache, liegt das eher an meinem Bandscheibenvorfall vom Herbst, aber sicher nicht an den Kindern im Training.“

Eine Frage zum Welt-Frauentag (am 8. März): Fühlst Du Dich als Frau im Judo gleichberechtigt?

Ehrengruber: „Im Leistungssport, zumindest im Judo, werden Frauen meiner Meinung nach komplett gleich behandelt. Im Funktionärsleben schaut’s da vielleicht schon ein wenig anders aus. Da finden sich Frauen nach wie vor in der Unterzahl. Was mir im österreichischen Judo gut gefällt, ist die Tatsache, dass wenn eine Frau die notwendigen Qualifikationen mitbringt, dann bekommt sie auch den Job. Das finde ich gut.“


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