Am Weltjudotag hätten wir gerne über eine Medaille gejubelt. Aber Österreichs Judoka kamen am ersten Wettkampftag der Unter-23-Europameisterschaft in Sarajevo (BIH, 28. – 30.10., 300 Athlet:innen aus 40 Nationen) über die erste Hoffnungsrunde nicht hinaus. Verena Hiden (-57/SU Noricum Leibnitz/ST), Lisa Grabner (-57/JC Wimpassing/NÖ) und Daniel Leutgeb (-60/LZ Multikraft Wels/OÖ) erreichten jeweils Rang sieben. Die anderen fünf ÖJV-Teilnehmer:innen schieden vorzeitig aus. „Es wäre heute ganz klar mehr möglich gewesen. Wir hatten uns zumindest eine Medaille erwartet. In den entscheidenden Situationen waren wir zu passiv bzw. haben die falsche Entscheidung getroffen“, gab ÖJV-Nachwuchs-Nationaltrainer Belá Riesz zu.
Verena Hiden, 19, unterlag in der Hoffnungsrunde der ein Jahr älteren Carlotta Avanzato (ITA), die sie vor einem knappen Monat bei der Junioren-EM in Prag im Kampf um Bronze noch geschlagen hatte. „Ich bin Juniorin, in der Unter-23-Kategorie hatte ich ehrlich gesagt keine großen Erwartungen. Aber jetzt überwiegt schon die Enttäuschung. Im Viertelfinale gegen die Spanierin Adriana Rodriguez Salvador hab‘ ich den Beginn des Kampfes verschlafen, mich selbst geschlagen. Und gegen Avanzato wäre auch mehr möglich gewesen.“ Nachsatz: „Wenn man bedenkt, dass ich zu Jahresbeginn nicht damit gerechnet hätte, mich für die Junioren-EM zu qualifizieren und jetzt habe ich Junioren-EM-Bronze gewonnen, dazu noch zwei weitere Medaillen bei Junioren-Europacups und den Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse, dann kann ich mit dem Jahr natürlich sehr zufrieden sein. Diese Leistungssteigerung hätte ich eigentlich nicht für möglich gehalten.“
Lisa Grabner, 21, musste sich im Viertelfinale der zwei Jahre jüngeren Ukrainerin Anastasiia Chyzhevska mit Festhaltegriff beugen. In der Repechage unterlag sie der ebenfalls 19-jährigen Italienerin Thauany David Capanni Dias mit Waza-ari.
Daniel Leutgeb, 21, überzeugte zunächst mit einem Sieg über den als Nummer vier gesetzten Csanad Feczko (HUN), musste sich dann aber im Viertelfinale dem späteren Silbermedaillengewinner Kanan Ismayilov (AZE) mit Ippon geschlagen geben. In der Hoffnungsrunde gab’s eine Niederlage durch Disqualifikation (nach 3 Shidos) gegen Emiel Jaring (NED – er holte im Finalblock Bronze). „Für Lisa und Daniel wäre heute an einem guten Tag sicher auch eine Medaille möglich gewesen“, konstatierte Belá Riesz. Sportdirektor Markus Moser ergänzte: „Nicht zufrieden können wir mit der Tatsache sein, dass nicht weniger als vier von acht Starter:innen gleich in Runde eins ausgeschieden sind.“