9. August 2022

Exklusives Kräftemessen

Mittwoch startet in Guayaquil (Ecuador, 10 – 14. August) die Junioren-Weltmeisterschaft. 378-Nachwuchs-Judoka aus 63 Nationen sind am Start, darunter auch fünf ÖsterreicherInnen. Die letzte rot-weiß-rote Medaille gab’s 2018 durch Stephan Hegyi (im Schwergewicht, auf den Bahamas). Die Chancen, dass Judo Austria in Südamerika im Medaillenspiegel wieder anschreibt, stehen durchaus gut. „Wir haben ein kleines, aber sehr starkes Team. Nicht weniger als drei unserer fünf StarterInnen haben heuer auf internationaler Ebene schon gewonnen. Das Ziel heißt, mindestens eine Medaille und eine weitere Top-7-Platzierung zu erreichen“, meint ÖJV-Nationaltrainer Belá Riesz. „Marcus Auer hat am Papier sicher die besten Chancen. Er hat heuer schon zwei Junioren-Europacups gewonnen, stand ein weiteres Mal am Stockerl und ist bei der WM als Nummer sechs gesetzt.“

Der 19-jährige Grazer ist gleich am ersten Wettkampftag im Einsatz (-60 kg). „Natürlich weiß ich, dass ich an einem guten Tag auch eine Medaille holen kann, aber ich versuche nicht zu oft daran zu denken. Die Kunst ist, sich auf seine eigene Leistung und den jeweils nächsten Gegner zu konzentrieren. Ich bin im Vergleich zu den letzten Jahren viel gelassener geworden.“ Belà Riesz relativiert: „Erfolge auf Junioren-Europacup-Ebene lassen sich mit der WM nicht ganz vergleichen. Bei Marcus sind alle Top-Asse am Start, auch die drei Medaillengewinner des letzten Jahres. Drei seiner Gegner haben schon in der allgemeinen Klasse, auf der World Tour bei Grand-Slam-Turnieren, eine Medaille geholt. Leicht wird’s also definitiv nicht.“ Als zweiter Coach für Judo Austria ist Felipe Kitadai im Einsatz. Der 33-jährige Brasilianer, früher selbst in der Klasse – 60 kg aktiv, weiß aus eigener Erfahrung, wie man bei einem Großereignis am Tag X abliefert. 2012 bei den Olympischen Spielen in London holte Kitadai Bronze.

Kurioses Detail am Rande: Dem Neo-ÖJV-Coach zerbrach damals im Olympischen Dorf, zwei Tage nach seinem Wettkampf, die Medaille. Dem Ansuchen der Brasilianer auf Ersatz wurde vom IOC später stattgegeben. „Wir können davon ausgehen, dass Felipe mittlerweile ganz genau weiß, wie man auf eine Medaille aufpasst“, merkt Sportdirektor Markus Moser augenzwinkernd an. Nachsatz: „Aber zuerst müssen wir die Medaille erst gewinnen…“

Österreichs Junioren-WM-Aufgebot für Guayaquil, Mittwoch, 1. Wettkampftag, -60 kg (32 Starter, nicht weniger als 9 der Top-10 der Junioren-Weltrangliste sind am Start): Marcus Auer (Creativ Graz/ST/als Nummer 6 gesetzt), Donnerstag, – 57 (23): Verena Hiden (SU Noricum Leibnitz/ST), -63 (30): Laura Kallinger (Judoring Wien), Freitag, -70 (27): Elena Dengg (ESV Sanjindo Bischofshofen/S), -90 (35): Aslan Papoyan (Volksbank Galaxy Judo Tigers/W).


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