27. April 2025

Gemischte Gefühle

ÖJV-Präsident Martin Poiger und Headcoach Yvonne Snir-Bönisch zogen am Rande des abschließenden Mixed-Team-Bewerbs in Podgorica (MNE) eine rot-weiß-rote EM-Bilanz. Yvonne Snir-Bönisch über…

… Rang 7 mit dem Mixed-Team: „Prinzipiell sind wir froh, mit einem jungen Team, das sich im Umbruch befindet, eine Top-7-Platzierung erreicht zu haben. Das ist nicht selbstverständlich. Aber noch schwingt bei mir auch Enttäuschung mit, weil heute mehr möglich gewesen wäre.“

… die Gesamtbilanz der fünf Wettkampftage: „Zwei Platzierungen – ein fünfter Platz von Lubjana Piovesana und ein siebenter Rang mit dem Mixed-Team – sind natürlich nicht das, was wir uns im Vorfeld erwartet hätten. Dass Lulu (Lubjana Piovesana, Anmerkung der Redaktion) gehandicapt war, lag auf der Hand. Sie konnte aufgrund der privaten Umstände zuletzt wenig trainieren. Ihr fünfter Platz ist deshalb umso höher zu bewerten, sie wird Mitte Juni, bei der WM in Budapest, dem absoluten Saisonhöhepunkt, deutlich besser vorbereitet sein. Allgemein gilt: Wir haben eine Reihe von Chancen ausgelassen, das gilt ganz besonders für die ersten beiden Wettkampftage. Einige unserer Athlet:innen haben nicht ihre Topform abrufen können, wirkten gehemmt. Woran’s im Detail lag, das werden wir uns im Detail in den nächsten Tagen anschauen. Nach einer kurzen Verschnaufspause beginnt dann für die Hälfte des Teams die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in sechs Wochen in Budapest. Dort wollen wir unbedingt eine Medaille und weitere Top-7-Platzierungen holen. Auch wenn die Trauben hoch hängen.“

Martin Poiger über…

die vergangenen Tage von Podgorica aus organisatorischer Sicht: „Das Starterfeld der EM war beeindruckend, es war der erste richtige Härtetest seit den Olympischen Spielen 2024 in Paris im vergangenen August. Montenegro gehört zu den kleinsten Ländern in Europa, sie haben erstmals eine EM der allgemeinen Klasse veranstaltet. Die Organisation war sehr bemüht, das Turnier lief nahezu reibungslos ab. Die EM kann organisatorisch als voller Erfolg gebucht werden.“

… die sportliche Bilanz des Österreichischen Judoverbandes: „Lubjana Piovesana hat – unter den gegebenen Umständen – einmal mehr gezeigt, dass sie in der Kategorie bis 63 kg zur absoluten Weltklasse gehört. Fünfte zu werden, kann sich in diesem Fall mehr als sehen lassen. Eine Medaille bei einem Großereignis ist nach vier fünften Rängen nur mehr eine Frage der Zeit. Ich würde ihr wünschen, dass sie den Bann schon im Juni in Budapest bricht. Auch der siebente Platz mit dem Mixed-Team stimmt mich für die nächsten Jahre zuversichtlich. Unser junges Team hat großes Entwicklungspotential bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles, davon bin ich überzeugt. Warum in den Einzelkategorien manche Starter:innen, nicht ihre erhofften Leistungen erbracht haben, das gilt es bestmöglich zu analysieren. Zum Teil wird es auch am eigenen Erwartungsdruck gelegen sein, mit dem noch nicht alle umgehen können. Ich bin sicher, dass wir daraus lernen, uns weiterentwickeln.“

… die bevorstehende Weltmeisterschaft von 13. bis 20. Juni in Budapest (HUN): „Die WM ist unser erklärter Saisonhöhepunkt. Da wird die Konkurrenz noch stärker sein. Trotzdem ist eine Medaille, wie in den Jahren 2021 bis 2023, unsere klare Zielsetzung. Die Vorfreude ist groß!“


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