20. August 2019

Herren-Team greift nach Top-Ergebnissen

Waren die österreichischen Herren in den vergangenen Jahren meist mit dem
Ziel, möglichst viel Erfahrung zu sammeln, angereist, sind sie mittlerweile
dazu in der Lage, absolute Spitzenplätze zu erreichen. Acht Judoka gehören dem
rot-weiß-roten Herren-Aufgebot in Tokio an, drei von ihnen betreten zum ersten
Mal eine WM-Wettkampfmatte.

Shamil Borchashvili (-81 kg), Johannes Pacher und Marko Bubanja (beide -90 kg) feiern bei den Titelkämpfen in der japanischen Hauptstadt ihre WM-Premiere. Der 24-jährige Borchashvili hat sich in den vergangenen Monaten zu einem Aspiranten auf die Olympiateilnahme gemausert. Bei den European Open in Glasgow im vergangenen Herbst setzte er ein erstes Ausrufezeichen. Nur kurz darauf gelang ihm als Fünftem des Taschkent-Grand-Prix die erste World-Tour-Platzierung. Auch vor rund einem Monat in Budapest verpasste er als Fünfter nur knapp sein erstes Podest auf der höchsten Turnierebene. Erkämpft der Welser noch weitere gute Resultate, ist ein Quotenplatz für die Spiele 2020 in Reichweite.

Der Wiener Johannes Pacher sorgte
unlängst überraschend mit dem Sieg bei der Universiade, den
Weltstudentenspielen, für Furore. Der Triumph in Neapel kann als bisher größter
Erfolg in seiner noch jungen Karriere gesehen werden. Neben ihm wird auch sein
Galaxy-Tigers-Clubkollege Marko Bubanja in der Kategorie bis 90 Kilogramm
antreten. Der 23-Jährige siegte im März beim European-Open-Turnier in Warschau.

Stephan Hegyi ist als Elfter der
Weltrangliste über 100 Kilogramm der höchstgereihte ÖJV-Athlet bei den Herren.
In Düsseldorf erklomm der Wiener im Februar als Dritter erstmals ein
Grand-Slam-Podest. Drei Wochen später in Jekaterinburg belegte er Platz fünf.
Besonders herausragend ist aber, dass der 21-Jährige mit Bronze bei den
Europaspielen die rot-weiß-rote Medaillenserie fortsetzen konnte. Das in Minsk
eroberte Edelmetall war bereits seine zweite EM-Bronzene nach 2018. Daniel
Allerstorfer (+100 kg) soll just bei der WM sein Wettkampfcomeback geben. Nach
seinem im Juli in Budapest erlittenen Bändereinriss in der Schulter arbeitet
der Mühlviertler derzeit an seiner Rückkehr.

Neben Allerstorfer kämpft auch Laurin
Böhler (-100 kg) darum, in Tokio von einer Verletzungspause zurückzukehren. Mit
Rang drei in Düsseldorf gelang dem Vorarlberger heuer schon ein Grand-Slam-Podestplatz.
Für den 24-Jährigen geht es auch darum, seinen imaginären Olympia-Quotenplatz
mit einem WM-Topergebnis abzusichern.

Aaron Fara (-100 kg) hat als bisher bestes Karriere-Ergebnis einen dritten Platz beim Grand Prix in Cancun im vergangenen Herbst zu Buche stehen. Lukas Reiter (-73 kg) gewann 2018 die European Open in Oberwart. Im Mixed-Teambewerb der Europaspiele in Minsk überraschte der Niederösterreicher teils mit Siegen gegen namhafte Gegner und leistete damit ebenso einen enormen Beitrag zum Gewinn der Bronzemedaille.

Eine WM im Mutterland des Judosports ist per se ein besonderes Ereignis. Nichtsdestotrotz sind die Blicke bereits jetzt in Richtung Olympia 2020 gerichtet. „Ich finde es sehr gut, dass die WM am Olympiaschauplatz stattfindet. Um im nächsten Jahr dabei zu sein, braucht ein einzelner Athlet rund 2.000 Weltranglistenpunkte. Eine WM-Bronzemedaille würde alleine die Hälfte dieser Punkte ausmachen. Das zeigt die enorme Bedeutung dieses Turniers“, erklärte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

Aufgebot für die Judo-Weltmeisterschaften in Tokio (25. August bis 1. September 2019)

-57 kg: Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels)
-63 kg: Magdalena Krssakova (JC Sirvan), Kathrin Unterwurzacher (JZ Innsbruck)
-70 kg: Michaela Polleres (JC Wimpassing)
-78 kg: Bernadette Graf (JZ Innsbruck)

-73 kg: Lukas Reiter (JC Wimpassing)
-81 kg: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels)
-90 kg: Johannes Pacher (VB Galaxy Tigers), Marko Bubanja (VB Galaxy Tigers)
-100 kg: Aaron Fara (JC Wimpassing), Laurin Böhler (LZ Vorarlberg)
+100 kg: Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel), Stephan Hegyi (SC Hakoah)

Zeitplan

Sonntag, 25. August 2019: -48 kg, -60 kg
Montag, 26. August 2019: -52 kg, -66 kg
Dienstag, 27. August 2019: -57 kg, -73 kg
Mittwoch, 28. August 2019: -63 kg, -81 kg
Donnerstag, 29. August 2019: -70 kg, -90 kg
Freitag, 30. August 2019: -78 kg, -100 kg
Samstag, 31. August 2019: +78 kg, +100 kg
Sonntag, 1. September 2019: Mixed-Teambewerb

Foto: IJF/Mayorova


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