27. Juli 2022

Hoffnungs-Aktie!

Geschichten, die der Leistungssport schreibt: Eigentlich hatte sie keine Qualifikationsnorm, hätte nicht am European Youth Olympic Festival (kurz: EYOF, auf Deutsch: Europäische Olympische Jugendspiele) in Banská Bystrica teilnehmen dürfen. Aber Tanzila Muntsurova, seit letztem Jahr österreichische Staatsbürgerin, damit auf internationaler Ebene erst bei 3 Turnieren am Start, durfte auch ohne zählbares Resultat in die Slowakei mitreisen. Begründung der Nationaltrainer Martin Grafl und Bernhard Weißsteiner: „In der Kategorie bis 48 kg, in der Tanzila normalerweise kämpft, ist sie körperlich noch unterlegen – sie hat ja gerade mal 43 kg. Deshalb wollten wir ihr bei den Jugendspielen – 44 kg eine Chance geben.“

Gesagt, getan: Die 18-jährige Oberösterreicherin, die für Askö Reichraming startet, wurde als eine von neun ÖJV-Judoka für Banská Bystrica nominiert, als einzige ohne Qualifikationsnorm. Die Rechnung der Coaches ging auf. Grafl: „Tanzila hat unser Vertrauen mehr als gerechtfertigt. Sie hat sehr tapfer und mutig gekämpft und verdient eine Bronzemedaille gewonnen. Technisch ist sie sowieso richtig stark.“

Tanzila selbst konnte ihr Glück kaum fassen: „Ich war vor dem Bronze-Kampf so nervös wie nie zuvor. Die schnelle Führung hat mir Sicherheit gegeben. Ich habe mich durchgebissen…“ Vor den Augen ihrer Eltern und ihrer beiden Brüder gab’s ein Happy-End. „Hier beim EYOF eine Medaille zu gewinnen ist ein so unglaublich schönes Gefühl, ich kann das gar nicht in Worte fassen. Einfach richtig cool.“

Foto-Copyright: ÖOC/GEPA Pictures


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