11. Oktober 2014

Graf gewinnt WM-Generalprobe, Unterwurzacher Dritte

bernadette-graf-astanaUnsere Judo-Damen fühlen sich in Astana, der WM-Stadt 2015, sichtlich wohl. Bernadette Graf holt mit Strafen-Sieg über Stam (GEO) ihren 4. Titel auf der World Tour. Kathrin Unterwurzacher wird bis 63 kg Dritte, Hilde Drexler Siebte.


Österreichs Judoka räumen in Astana weiter kräftig ab. Einen Tag nach dem zweiten Platz von Sabrina Filzmoser zieht auch Bernadette Graf in das Finale des Grand-Prix-Turniers ein. Die Tirolerin schlägt in der Vorrunde der Klasse bis 70 kg nach einem Freilos Dinara Kudarova (KAZ), Megan Fletcher (GBR) und Nadia Merli (BRA).


Wie bereits bei der WM spielt Graf ein vorzeitiges Aus ihrer deutschen Dauerrivalin Laura Vargas-Koch in die Hände. Und wie bei der WM kreuzt Graf mit der nach Georgien gewechselten Niederländerin Esther Stam die Klingen.


Diesmal allerdings nicht im Auftaktkampf, sondern im Finale. Die 22-Jährige agiert äußerst darin ausgebufft, lässt Stam durch ihren linke Pranke schlecht aussehen. Zwei daraus resultierende Shido-Bestrafungen genügen Graf, um ihr viertes Turnier auf der World Tour zu gewinnen. Damit wird sich die Heeressportlerin in der Weltrangliste von der elften Stelle aus tief in die Top-Ten schieben. Es winkt sogar der sechste Platz.


unterwurzacher-graf-spittka„Habe sie noch nie so stark gesehen“


Dementsprechend positiv fällt auch das Resümee von Bundestrainer Marko Spittka aus. „Das Finale sollte Berni genau so kämpfen, das war genau so durchgeplant“, lobt der Deutsche die taktische Disziplin Grafs.


„Auch in den anderen Kämpfen hat sie die ausgegebene Marschrichtung zu hundert Prozent eingehalten. So stark habe ich sie noch nie gesehen. Auch wenn man sagen muss, dass da aus der Weltspitze doch viele Kracher nicht am Start waren.“


63erinnen duellieren sich mit Schweden


In der Klasse bis 63 kg entwickelt sich ein Länder-Duell Österreich-Schweden, welches die Nordländerinnen trotz des dritten Platzes von Kathrin Unterwurzacher letztlich mit 2:1 für sich entscheiden.


Nach einem Freilos sowie Siegen über Szabina Gercsak (HUN) und Mariana Silva (BRA) unterliegt die als Nummer zwei gesetzte Unterwurzacher im Halbfinale der Schwedin Anna Bernholm. Die 25. der Weltrangliste bahnt sich durch eine späte Yuko-Wertung (für linken Sotomakikomi) etwas überraschend den Weg ins Finale, in welchem sie sich jedoch der favorisierten Yarden Gerbi (ISR) klar geschlagen geben muss.

Die Innsbruckerin kann sich um Rang drei bei Bernholms Teamkollegin Mia Hermansson revanchieren, die sie mit zwei links eingedrehten Hüftwürfen souverän besiegt. „Kathi fehlt nach ihrer Mandel-OP noch etwas Training, weswegen sie nicht voll durchviechern konnte und wir die Linie etwas umstellen mussten“, ist Spittka nicht unzufrieden.


Drexler noch etwas angeschlagen


Davor wirft Hermansson aber noch Hilde Drexler aus dem Bewerb. Die Wienerin musste nach einem Freilos, einem Sieg über Marian Urdabayeva (KAZ) sowie einer Viertelfinal-Niederlage gegen Edwige Gwend (ITA) in die Trostrunde, wo eben gegen die Skandinavierin Endstation war, was den siebten Endrang bedeutet.


„Hilde war anzumerken, dass sie in der vergangenen Woche etwas krank war. Aber das kann nächste Woche schon wieder ganz anders ausschauen“, ist der Bundestrainer optimistisch. „Unterm Strich haben wir an den ersten beiden Tagen in Astana einen großen Schritt in Richtung Olympia gemacht.“


Am Sonntag geht aus österreichischer Sicht noch Daniel Allerstorfer, der über 100 kg gegen Burak Serbest (TUR) startet, auf die Matte.


Botschafter macht dem ÖJV-Team die Aufwartung


Unterstützung bekommt das ÖJV-Team in Astana vom Österreichischen Botschafter Wolfgang Banyai, dessen Frau sowie der Konsulin. „Sie haben sich sehr gefreunt, als sie die österreichische Hymne hören durften“, berichtet Filzmoser. „Sie haben sogar eine Abendveranstaltung in der Botschaft aufgeschoben, damit sie dem Turnier beiwohnen konnten.“


Die Vorfreude auf ein möglichst erfolgreiches Wiedersehen im nächsten Jahr ist groß.


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