12. Juli 2023

Land der Berge

Marcus Auer, 20, wird beim Heim-Junioren-Europacup in Graz (15./16.7.) als Nummer 1 gesetzt sein. Der Weltranglisten-Zweite und Lokalmatador spricht im JUDO-AUSTRIA-Interview über seinen familiären Rückhalt, die Erwartungen fürs Heimturnier und seine größten Saison-Ziele.

ÖJV-Sportdirektor Markus Moser war relativ eindeutig in seiner Ansage: Er will in Graz einen Heimsieg und mindestens zwei Medaillen. Oder anders formuliert: Die österreichische Hymne soll zu Ehren einer ÖJV-Athlet:in/eines ÖJV-Athleten gespielt werden. Wie siehst du die Chancen, dass du als Nr. 1 in der Kategorie bis 60 kg, auch vor heimischem Publikum die Oberhand behältst. Es wäre dein 3. Saisonsieg auf Junioren-Europacup-Ebene und der 5. insgesamt?

Marcus Auer: „Im Vorjahr war ich Dritter, hab‘ nur im Viertelfinale gegen einen Franzosen (Enzo Jean) verloren, dann alle Kämpfe gewonnen. Es war ein cooler Tag, ich habe dann am Abend, unmittelbar nach der Siegerehrung, mit der Familie und Freunden meinen 19. Geburtstag gefeiert. Natürlich gehe ich am kommenden Samstag mit der Einstellung in die Halle, unbedingt Gold holen und gewinnen zu wollen. Die Bundeshymne wäre eine schöne Draufgabe. Andererseits konzentrieren wir uns in diesem Jahr verstärkt auf die Großereignisse. Ich trainiere noch bis Donnerstag mit dem Nationalteam (der allgemeinen Klasse) in Linz. Mein großes Ziel: Ich will bei der EM in Den Haag im September und bei der WM im Oktober in Coimbra unbedingt eine Medaille holen. So gut mein letztes Jahr auch war, bei den zwei wichtigsten Junioren-Events des Jahres bin ich jeweils in Runde 2 ausgeschieden. Das soll diesmal anders laufen!“

Fühlst du dich sportlich stärker als im letzten Jahr?

Auer: „Ich bin definitiv besser und stärker einzuschätzen als im letzten Jahr. Bei meinen zwei Europacupsiegen in Birmingham und Lignano konnte ich alle Kämpfe dominieren und habe verdient gewonnen. Im Bodenkampf und auch technisch-taktisch habe ich große Fortschritte erzielt. Auch punkto Konzentration bin ich jetzt besser. Das hat mir auch Headcoach Yvonne Snir-Bönisch bestätigt… D.h. auf Graz umgemünzt: Warum sollte ich diesmal nicht Gold holen? Ich bin die Nummer 1 und gelte als Favorit.“

Wird deine Familie auch in der Halle sein?

Auer: “ Diesmal hat auch (Schwester) Nina samstags Zeit. D.h. alle werden da sein, inklusive Mama und Papa. Dem bleibt aber als Präsident des Steirischen Judoverbandes sowieso keine Wahl…. Im Ernst: Ich bin ohnehin nur mehr recht selten in Graz. Cool, dass meine ganze Familie auf der Tribüne sitzt, inklusive Nina. Das spornt mich an. Ich hoffe, es läuft nach Plan.“

Auf Senioren-Ebene lautet deine bisherige Saisonbilanz: sieben Kämpfe, drei Siege – noch keine Platzierung. Bei den Junioren hast du neun Siege und nur eine Niederlage zu Buche stehen, zwei Europacup-Turniere hast du schon gewonnen. Was erwartest du dir für heuer noch?

Auer: „Wichtig ist, dass ich mich kontinuierlich steigere. Und wie vorher schon gesagt: Letztes Jahr lief bei den Highlights fast alles schief. Diesmal möchte ich bei EM und WM jeweils mit einer Medaille nach Hause kommen. Wenn sich dann noch ein Heimsieg in Graz ausgeht, Bundeshymne inklusive, wäre das richtig cool. Aber im Judo lässt sich nichts erzwingen… Ich muss geduldig und fokussiert bleiben. Bis jetzt ist mir das in diesem Jahr ganz gut gelungen!“


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