Mit einer Topleistung beim European Open in Prag noch auf den EM-Zug nach Montpellier (3. – 5.11.) aufspringen. Dieses Ziel haben Österreichs Judoka am Samstag leider allesamt verpasst. Lisa Grabner musste krankheitsbedingt bereits vor Turnierstart w.o. geben. Von den restlichen acht angetretenen ÖJV-Starter:innen konnte einzig Jacqueline Springer (-48/Vienna Samurai/W) als Siebte anschreiben.
Nach einem Waza-ari-Sieg gegen Elisa Adrasti (ITA) musste sich die 23-jährige Wienerin im Viertelfinale der Nummer eins der Setzliste und späteren Siegerin Raquel Brito (POR) mit derselben Wertung geschlagen geben. Eine weitere Niederlage in der Hoffnungsrunde gegen Tereza Bodnarova (CZE) beendete Springers Hoffnung auf die zweite European-Open-Medaille 2023.
ÖJV-Nationaltrainer Robert Krawczyk zeigte sich mit der Leistung der Nummer 107 der Weltrangliste durchaus zufrieden: „Jacqueline hat brav gekämpft, ihre Fähigkeiten mehrmals aufblitzen lassen, sich aber am Ende nicht belohnen können. Der Rest des Teams hat sich heute definitiv unter Wert verkauft. Für den ein oder anderen war das Jetzt-oder-Nie mit der EM vielleicht zu viel Druck. Damit muss man umgehen lernen, denn bei großen Turnieren hast du eigentlich immer Druck.“
Insofern sei es speziell für die jungen ÖJV-Athlet:innen am Weg zur Unter-23-EM in Potsdam (GER, 17.-19.11.) vielleicht sogar „ein Weckruf zur richtigen Zeit“ gewesen: „Wichtig ist, aus solchen nichterfolgreichen Tagen die richtigen Schlüsse zu ziehen und weiter hart an sich zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass sie genau das tun.“
Ganz abgefahren ist der EM-Zug aus Prag übrigens noch nicht: acht ÖJV-Starter:innen haben am Sonntag noch die Chance, im buchstäblich letzten Moment das begehrte Ticket zu lösen. „Die Auslosung ist für fast alle schwer. Trotzdem: wir wollen am zweiten Wettkampftag nicht nochmals mit leeren Händen dastehen“, hofft Krawczyk auf die ein oder andere Top-3-Platzierung am Sonntag.