27. Juli 2021

Medaille als Abschiedsgeschenk?

Sabrina Filzmoser gibt ihr erstes Interview in der Judo-Pension, am Tag ihrer 4. Olympia-Teilnahme, nur ein paar Stunden nach dem Erst-Runden-Aus gegen die Niederländerin Sanne Verhagen. Der Abschied der 41-jährigen Oberösterreicherin ist unwiderruflich.

Wie hast Du diese emotionalen Momente nach der Niederlage erlebt?

Sabrina Filzmoser: „Ich kann mir nichts vorwerfen, habe das taktische Konzept durchgezogen. Es war gar nicht so leicht, fokussiert zu bleiben. Viele freiwillige Helfer haben mit mir vor dem Wettkampf abgeklatscht. Nach dem Kampf hat mich die Judo-Familie mit Standing Ovations gefeiert. Das war bewegend. Das habe ich in dieser Form so nicht erwartet. Natürlich hat mich das gerührt. Der Kuss des Hallenbodens war spontan.“

Wie schwer waren die letzten Monate?

Filzmoser: „Ich bin zu 100 Prozent Judokämpferin gewesen, habe jeden einzelnen Tag alles gegeben. Verletzungen in dieser geballten Form habe ich zuvor in meiner Karriere nicht erlebt. Das Knie war ständig angeschlagen, die Bandscheiben haben sich regelmäßig mit Schmerzen gemeldet. Dazu kam der Keim usw. Es war schwierig für mich, aber ich wollte unbedingt Olympia im Kampfsport-Mekka Nippon Budokan erleben. Trotz der fehlenden ZuschauerInnen: Das Flair in der Halle ist einfach außergewöhnlich.“

Du warst mehr als 22 Jahre fixer Bestandteil des ÖJV-Nationalteams. Hast Du vom Team schon ein Abschiedsgeschenk bekommen?

Filzmoser: „Das schönte Geschenk wäre, wenn wir eine Olympia-Medaille holen!“

 


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