Vier Wochen lang war Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova mit Lebensgefährten Christian 8660 Kilometer mit dem Bus durch (Nord-) Europa unterwegs. Seit dieser Woche ist die Tokio-Starterin wieder im Training. Die 27-jährige Wienerin erzählt im Judo-Austria-Gespräch von Urlaub, Zimtschnecken und dem obligaten Muskelkater zum Trainingsstart.
Wie gut konntest Du Dich von der aufreibenden Olympia-Saison erholen?
Magdalena Krssakova: „Wir waren nach Tokio nur ein paar Tage zu Hause, haben den Bus umgebaut und sind dann schon auf Nord-Europa-Tour gegangen. Von Wien nach Tschechien, Polen, über das Baltikum bis nach Finnland, Norwegen und zurück. 8660 km waren es in vier Wochen, d.h. knapp 300 km pro Tag. Wir fanden den Trip unglaublich abwechslungsreich und gleichzeitig erholsam. Das Wichtigste: Ich durfte alles essen, wonach ich Lust hatte, komplett ohne Einschränkungen. In Skandinavien habe ich Zimtschnecken für mich entdeckt. Eine Zimtschnecke pro Tag war Pflicht. Ehrlich gesagt: Sie beginnen mir jetzt, wo ich zurück bin, schon abzugehen… Aber ich hab‘ zum Glück ein Rezept bekommen. Ich hoffe, sie schmecken bei mir ähnlich gut wie dort.“
Wie viel Sport stand bei Euch im Urlaub auf dem Programm?
Magdalena Krssakova: „Training im herkömmlichen Sinn war tabu. Geist und Körper brauchen mindestens 1 Mal im Jahr richtig Pause. Ganz ohne Bewegung ging’s natürlich trotzdem nicht: Wir waren mit den Rennrädern unterwegs und ein paar Mal wandern – aber ohne Leistungsdruck und Tempozwang.“
Was waren für Euch die Highlights?
Krssakova: „Das Baltikum war unglaublich spannend, die Leute extrem nett und hilfsbereit. Die Fjorde von Norwegen kannten wir schon: Die Gegend um Bergen ist im Sommer zum Baden und Wandern perfekt… Diesmal sind wir fünf Tage geblieben.“
Indiskrete Frage: Hast Du zugenommen?
Krssakova (lacht): „Nein, nicht mal ein Kilo. Ich habe exakt das gleiche Gewicht wie vor Olympia. Trotz der täglichen Zimtschnecke.“
Zurück zum Sport: Wie sehen Deine nächsten Ziele aus?
Krssakova: „Das große Fernziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Ich hatte in Tokio eine richtig gute Auslosung, habe sie aber nicht nützen können. In Paris gibt’s meine nächste Chance. Mein erster großer Wettkampf nach den Spielen in Tokio und am Weg nach Paris wird übrigens auch in Paris stattfinden, die Militär-Weltmeisterschaft Anfang November. Das haben (Trainerin) Yvonne Bönisch und ich schon festgelegt. Ich bin Heeressportlerin, da ist es Ehrensache bei der Militär-WM an den Start zu gehen.“
Wie lief die erste Trainingswoche?
Krssakova: „Prinzipiell sehr gut. Aber ich hab‘ Muskelkater total, an den Oberarmen, Oberschenkeln, eigentlich überall. Es wird ein paar Tage dauern, bis sich der Körper wieder ans Judotraining gewöhnt.“