15. November 2020

Noch nicht bei 100 Prozent

3 EM-Bronzemedaillen (jeweils in der Kat. – 70 kg) hat Bernadette Graf schon gewonnen. Dazu Bronze im Teambewerb in Minsk im letzten Jahr. In der kommenden Woche in Prag (19. – 21.11.) wollte die 28-Jährige ihre erste EM-Medaille -78 kg holen. Eine COVID-19-Infektion (vor rund 9 Wochen) machte den Plan zunichte. Jetzt wird die Tirolerin die EM nur im TV verfolgen.

Du hast bist zuletzt an Deinem EM-Start gearbeitet. Warum hast Du Dich letztendlich gegen eine Teilnahme entschieden?

Bernadette Graf: „Natürlich habe ich bis zuletzt darauf gehofft, dass es sich ausgeht. Aber ich musste beim Trainingslager in St. Johann bei voller Belastung erkennen, dass mir noch einige Prozentpunkte fehlen. Ich könnte in Prag dabei sein, aber ich hätte keine realistische Medaillenchance. Deshalb macht ein Antreten aus meiner Sicht keinen Sinn. Da arbeite ich lieber mit aller Kraft daran, wieder hundertprozentig fit zu werden. Letztlich war ich nur 2 Wochen außer Gefecht, hatte leichtes Fieber. Aber diese 14 Tage ohne Training haben mich in der Vorbereitung weit zurückgeworfen… Ich bin aktuell noch nicht die Berni Graf, die ich auf der Matte sein will. Deshalb habe ich mich zu einer Absage durchgerungen. Mit meiner Schulterverletzung hat das nichts mehr zu tun. Die Schulter ist längst wiedcr o.k. Aber in Sachen Kondition & Kraft fehlt es. Leider!“

Wie schwer ist Dir die Absage gefallen?

Graf: „Ich habe das Glück, in der Olympia-Qualifikation ein sicheres Punkte-Polster zu haben. Das heißt, ich kann es mir leisten, auf mögliche Punkte in Prag zu verzichten. Deshalb ist es in Hinsicht auf 2021 sicher besser, kein unnötiges Risiko einzugehen, stattdessen mich in Ruhe weiter aufzubauen. Mein Comeback sollte im Jänner beim World Judo Masters in Katar stattfinden. Da bin ich dann realistischerweise wieder zu 100 Prozent fit!“

Wirst Du die EM in Prag vor dem Fernseher verfolgen?

Graf: „Natürlich. Ich werde unserem Team die Daumen halten und bin sicher, dass wir zumindest eine EM-Medaille holen. Und natürlich schaue ich mir die -78er-Kategorie ganz besonders genau an. Es wird interessant zu sehen sein, wie meine Gegnerinnen die COVID-19-Wettkampfpause wegstecken.“


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