Mit dem Verband offen diskutieren, sich kein Blatt vor den Mund nehmen? Kein Problem! Judo Austria, allen voran Präsident Martin Poiger, lud Samstag zum Online-Talk. 44 VereinsvertreterInnen nahmen das Angebot an, diskutierten mit den VerbandsvertreterInnen gut 90 Minuten lang. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen & Antworten:
Warum äußert der Verband nicht offen Kritik an den geltenden COVID-19-Regeln der Regierung?
Martin Poiger: „Wir stehen mit dem Sportministerium und auch mit Sport Austria im ständigen Austausch. Unsere Meinung wird gehört, wir werden für unsere Verbandsarbeit geschätzt. Öffentlich Kritik zu äußern bzw. über Medien auszurichten, ist nicht unser Stil. Wir sind sicher, dass wir mit konstruktiver Zusammenarbeit auf lange Sicht mehr erreichen. Wir hoffen darauf, dass ein Re-Start für Amateur-Judo spätestens nach Ostern wieder möglich ist.“
Welche Position vertritt Judo Austria gegenüber der Regierung?
Poiger: „Wir wollen, dass Sport nicht nur im Freien, sondern auch in der Halle möglich sein wird. Wir zeigen im Leistungssport, dass Judo mit klaren Regeln sehr wohl auch in Pandemie-Zeiten funktioniert. D.h. mit Gruppen-Einheiten (sprich mit Fix-Partnern) und regelmäßigen Tests. Dafür setzen wir uns ein.“
Verstehst Du die Unzufriedenheit und Sorgen der Vereine?
Poiger: „Je mehr wir Kontakt mit den Vereinen bzw. den Trainern haben, umso besser. Was wir tun? 1) Wir versuchen Hilfestellung bei den NPO-Fonds-Anträgen zu leisten. 2) Wir bieten ab sofort 2 x wöchentlich Online-Fortbildungen an. Einige Beispiele: Effizientes Krafttraining, wie geht „Gewicht machen“ richtig? Judo-Geschichte usw. 3) Wir starten in den nächsten Wochen auch eine umfangreiche Trainerumfrage, um den Austausch untereinander anzukurbeln. Und ja, natürlich können wir die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation nachvollziehen. Aber es geht darum, sich für den Re-Start bestmöglich vorzubereiten.“