5. Oktober 2022

Positive Überraschung!

Knapp vier Stunden vor Beginn der Auslosung für die Judo-WM in Taschkent gab’s die erste freudige Überraschung aus rot-weiß-roter Sicht. Der internationale Verband (IJF) nahm für die Setzung die Weltranglisten-Platzierungen vom Juli als Maßstab, d.h. vor Beginn der Olympia-Qualifikation für Paris. Damit rutschten Österreichs Olympia-MedaillengewinnerInnen Michaela Polleres und Shamil Borchashvili um ein paar Plätze nach vorne in die Reihe der als Top-8 gesetzten AthletInnen. Auch mit der nachmittägigen Auslosung durfte man aus ÖJV-Sicht zufrieden sein: Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres (-70/JC Wimpassing/NÖ), als Nummer 6 gesetzt, bekommt es in Runde 2 mit der Siegerin aus dem Kampf Ai Tsunoda Roustant (ESP) – Katarzyna Sobierajska (POL) zu tun. Die 20-jährige Spanierin darf favorisiert werden, sie ist die Nr. 1 im Junioren-Ranking und die Nr. 10 in der allgemeinen Klasse, gewann zuletzt sowohl die Junioren-EM und -WM. „Tsunoda Roustant ist eine unangenehme Gegnerin, aber für Michaela sollte sie bei guter Tagesform keine unüberwindbare Hürde darstellen. Auch wenn es gegen sie zuletzt eine Niederlage gab“, meint ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch. Im persönlichen Head steht’s 1:2. Beim GP in Zagreb Mitte Juli musste Polleres eine Niederlage hinnehmen, bei der EM in Sofia im April behielt die 25-jährige Niederösterreicherin die Oberhand. Als „sehr machbar“ stuft Bönisch das Los von Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ) ein. Die Nummer 7 bekommt es in seinem Auftaktkampf mit dem Sieger der Begegnung Alfonso Urquiza Solana (ESP) gegen Adam Kopecky (CZE) zu tun.

In Taschkent sind insgesamt 571 Judoka (261 Frauen/310 Männer) aus 82 Nationen am Start, darunter 14 Weltranglisten-Erste, 7 OlympiasiegerInnen von Tokio und 7 aktuelle WeltmeisterInnen. Bei der letzten WM, im Juni 2021 in Budapest, durfte Österreich über WM-Bronze von Michaela Polleres (-70) jubeln, die erste rot-weiß-rote Medaille nach 11-jähriger Wartezeit (2010 Tokio, Sabrina Filzmoser/-57).

Judo-Weltmeisterschaft Taschkent (UZB), die Gegner der österreichischen StarterInnen in chronologischer Reihenfolge, Donnerstag, 6. Oktober, 1. Wettkampftag, Frauen, -48 kg, 2. Runde: Katharina Tanzer (SU Noricum Leibnitz/ST) – Francesca Milani (ITA/EM-Fünfte 2021, 2. beim Grand-Slam in Tel Aviv); Männer, -60 kg, 1. Runde: Markus Auer (Creativ Graz/ST) – Souleymane Seibou Kangaye (NIG). Der 19-jährige Grazer hätte es weit schlimmer treffen können. In Runde 2 wartet mit Jorre Verstraeten (BEL) dann aber der EM-Dritte und die Nummer 3 der Weltrangliste; Sonntag, 9.10., 4. Wettkampftag, -81 kg, 2. Runde: Shamil Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ/7) – Sieger aus Alfonso Urquiza Solana (ESP) – Adam Kopecky (CZE); Montag, 10.10., 5. Wettkampftag, -70 kg, 2. Runde: Michaela Polleres (JC Wimpassing/NÖ/6) – Siegerin aus Ai Tsunoda-Roustant (ESP) – Katarzyna Sobierajska (POL); -90 kg, 2. Runde: Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ) – Sieger aus Darko Brasnjovic (SRB) – Theodoros Tselidis (GRE). In der 3. Runde würde der top-gesetzte Mammadali Mehdiyev (AZE) warten; Dienstag, 11.10., 6. Wettkampftag, -100 kg, 1. Runde: Aaron Fara (JC Wimpassing/NÖ) – Matthias Madsen (DEN); in der 2. Runde wäre Europameister Michael Korrel (NED) der Gegner; Mittwoch, 12.10., 7. Wettkampftag, +100 kg: Daniel Allerstorfer (UJZ Mühlviertel/OÖ) – Boduit Wilfried Anderson Polneau (CIV, Nr. 98 im IJF-Ranking); Donnerstag, 13.10., 8. und letzter Wettkampftag, Mixed-Team, 1. Runde: Österreich – Usbekistan, der Sieger trifft auf Israel.

© Wolfgang Eichler

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