Liebe Judo-Austria-Community, werte Trainer:innen, Kampfrichter:innen, ÖJV- und Landesverbandsmitarbeiter:innen, Dan-Träger:innen, Funktionäre & Judoka,
Das Judojahr 2022 hätte mit dem Masters-Sieg von Michaela Polleres in Jerusalem aus österreichischer Sicht nicht besser ausklingen können. Erlaubt mir, in den nachfolgenden Zeilen nochmals auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken und einen Ausblick auf die bevorstehenden Monate zu wagen.
Nach mehr als zwei Jahren, geprägt von Pandemie, internationalen Kriegswirren und Inflation, ist in den heimischen Dojos wieder annähernd Normalität eingekehrt. Fast alle Judo-Austria-Vereine konnten den gewohnten Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Dank unseres Präventionskonzeptes konnten alle geplanten nationalen ÖJV-Veranstaltungen mehr oder weniger reibungslos in Szene gehen. Die Kinderkurse erfreuen sich größter Beliebtheit. Der Österreichische Judoverband hat versucht mit einer österreichweiten Marketing-Kampagne zum Schulstart und der Aktion Sportbonus seinen Beitrag zum Wieder-Aufschwung zu leisten.
Im Leistungssport war das heurige Jahr von Höhen und Tiefen geprägt. Von der Europameisterschaft in Sofia (BUL) kehrte unser Nationalteam im April noch ohne Edelmetall heim, die WM-Bronzemedaille von Shamil Borchashvili im Oktober in Taschkent (UZB) gab dann freilich umso mehr Anlass zur Freude, Michis schon eingangs erwähnter Masters-Sieg war dann ein mehr als willkommener versöhnlicher Abschluss. Im IJF-Ranking nehmen unsere beiden Top-Stars die Plätze vier und acht ein. Auch der Nachwuchs konnte sich bei den Top-Events entsprechend in Szene setzen. Mehr als zufriedenstellende Bilanz: eine Kadetten-WM-Silbermedaille, 5 x Edelmetall bei U-18- und U-21-Europameisterschaften, dazu Silber und Bronze bei den Europäischen Olympischen Jugend-Sommerspielen in Banská Bystrica (SVK).
Unser Trainerteam wurde mit Ex-Weltklasse-Athlet Robert Krawczyk (Nationaltrainer allgemeine Klasse) und Olympia-Medaillengewinner Felipe Kitadai (zuständig für Unter-21) ergänzt, dazu verstärkt Technik-Coach Hitoshi Kubo die Top-Kader-Betreuerriege. Die (bestmögliche) Betreuung unserer Top-Judoka soll damit weiter intensiviert werden.
Österreich hat sich 2022 auch als Veranstalter in Szene gesetzt. Der Junioren-Europacup in Graz war mit 511 Aktiven aus 37 Nationen quantitativ wie qualitativ ein großer Erfolg. Das Feedback der Teilnehmer hätte besser nicht sein können. Das gilt auch für das (vorläufig zum letzten Mal) in Oberwart ausgetragenem European Open der allgemeinen Klasse. Weitere Erfolgsmeldungen: Der Headoffice-Vertrag der Europäischen Judo Union für Wien wurde verlängert. Ich wurde beim EJU-Kongress Mitte Juni in Wien ohne Gegenstimme zum Generalsekretär bestellt.
Die Planungen für das kommende Jahr sind längst angelaufen. Für das bevorstehende Olympic Trainingcamp in Mittersill halten wir bei mehr als 1.100 Gästen aus 45 Nationen. Die Qualität der Teilnehmer:innen kann sich mehr als sehen lassen.
Ein internationales Highlight wird das (zurückgewonnene) World-Tour-Event. Von 25. – 27. Mai steht in der Linzer TipsArena der Oberösterreich-Judo-Grand-Prix an, bei dem auch Weltranglisten- und Olympia-Qualifikationspunkte vergeben werden. Wir hoffen auf größtmögliche Unterstützung der Judo-Austria-Familie, sowohl in der Zuschauer-/Fan-Rolle, als auch als ehrenamtliche Helfer:innen im Organisationsteam. Ab sofort nehmen wir Anmeldungen von freiwilligen Helfer:innen entgegen. Es gilt, unserem Ruf als ausgezeichneter Veranstalter von Judo-Trainingslagern und -Wettkämpfen gerecht zu werden.
Weiters legen wir im kommenden Jahr einen Schwerpunkt auf den Bereich Schulsport. Judo ist eine ideale Einstiegssportart für Kinder und Jugendliche und trägt mit der Vermittlung der Judowerte wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Dieser Aspekt soll künftig noch stärker in der Zusammenarbeit mit Schulen/Universitäten in den Vordergrund gestellt werden.
Ein besonderes Anliegen bleibt für uns das Thema Ehrenamt. Ohne die zahlreichen Trainer:innen/Funktionäre in den Vereinen wäre unser Sport in der aktuellen Form nicht möglich. Mit den Judo-Austria-Awards haben wir Ende November eine Reihe von hochgeschätzten Persönlichkeiten stellvertretend für eine Hundertschaft von Ehrenamtlichen vor den Vorhang geholt. In den kommenden Monaten wollen wir unser Judo-Austria-Organisationsteam quantitativ und qualitativ weiter verstärken.
Ich bin mehr als zuversichtlich, dass wir mit eurem Engagement ein sehr erfolgreiches Judo-Jahr 2023 erleben dürfen. Nur durch den unermüdlichen Einsatz von jedem Einzelnen auf und abseits der Matte können wir gemeinsam stärker werden. Ich möchte mich abschließend für euren Einsatz im vergangenen Jahr bedanken und wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Mit besten sportlichen Grüßen,
ÖJV-Präsident Martin Poiger