Das Österreichische Olympische Comité und Judo Austria baten Sonntagnachmittag zum Medientermin ins Austria House mit Lubjana Piovesana, Tokio-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres und Halbschwergewichtler Aaron Fara.
„Die Eröffnungsfeier war für mich bislang der schönste Moment“, erzählte Lubjana Piovesana. „Die Lichtershow war unglaublich und auch den Auftritt von Celine Dion fand ich einfach cool. Die Leute haben uns beim Vorbeifahren zugewunken, das war schon ein sehr spezielles Gefühl.“ Die Nervosität hält sich bei der 27-jährigen Wahl-Vorarlbergerin noch in Grenzen. „Ich bin in der ersten Runde nicht immer sattelfest. Aber ich fühle mich bislang in Paris sehr wohl. Das Mentaltraining hat mir dabei sehr geholfen.“ Mutter Amanda, eine Belgierin, und Vater Martin, Italiener, sind seit Freitag in Paris, auch Lebensgefährte Laurin Böhler, ÖJV-Nationalteam-Athlet, wird in der Champ-de-Mars-Arena die Daumen drücken.
Die als Nummer drei gesetzte Michaela Polleres wird ihre Eltern Gabriel und Christian Freitagabend im Olympischen Dorf „ausführen“. „Meine Eltern und meine Schwester Daniela werden beim Wettkampf zuschauen. Es freut mich richtig, dass sie mich erstmals auch bei Olympischen Spielen sehen können. In Tokio war das ja nicht möglich.“ Die sportliche Ansage der 27-jährigen Niederösterreicherin ist unmissverständlich: „Mein klares Ziel ist, wieder eine Medaille zu holen. Dafür habe ich in den letzten drei Jahren, seit 2021, wieder sehr viel investiert. Ich bin aktuell gar nicht arg nervös. Aber das wird sich bis zum Mittwoch sicher noch ändern.“
Bis Dienstagabend will Polleres von ihrem Olympia-Los nichts wissen: „Am Abend vor dem Wettkampf bereite ich mich mit Yvonne (Snir-Bönisch, Headcoach, Anm. d. Red.) auf meine potentiellen Gegnerinnen vor. Beim Aufwärmen, am Mittwoch, gehen wir die Auslosung und die Taktik dann ganz im Detail durch. Ich plane im Normalfall nicht so weit nach vorne, das passt gut für mich.“
Genauso hält es normalerweise auch Aaron Fara: Aber diesmal weiß er über sein Erstrunden-Los schon Bescheid: „Ich habe vom ORF, während der Übertragung von Kathi (Teamkollegin Tanzer) von meinem Gegner, Olympiasieger und Weltmeister Aaron Wolf, erfahren. Es nimmt den Druck von mir. Er ist Olympiasieger und Weltmeister, der Druck liegt bei ihm, ich bin ein österreichischer ‚Kämpfer vom Land‘, werde mein Bestes geben. Die Tipps von Yvonne in den nächsten Tagen werde ich gut verwenden.“
Zuvor hörte er noch auf sein Bauchgefühl: „Wenn ich im Austria House bin, ist ein Schnitzel Pflicht.
Vor vier Wochen hatte ich noch 112,5 kg – jetzt nur mehr 102.“ Für ein Eis als Nachspeise blieb dann auch noch Zeit, ehe es in Olympische Dorf zurückging.