Die Einladung kam via Instagram: „Ich bin an diesem Wochenende als TV-Expertin und Co-Kommentatorin mit Thomas Hölzl im Einsatz. Wer hören will, wie ich meinen Senf dazu gebe, zweimal, Samstag und Sonntag, habt ihr noch die Möglichkeit, jeweils ab 17 Uhr auf ORFSport+…“, postete die rekonvaleszente Tokio-Olympia-Starterin und frühere Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova (seit Mai 2024 außer Gefecht, Riss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie). Für Judo Austria ließ die Wienerin – neben ihrer Nationalteam-Zugehörigkeit auch ÖJV-Vorstandsmitglied – ihre ersten Eindrücke beim Oberösterreich-Grand-Prix in Linz Revue passieren. Ein Kurz-Interview.
Wie schwer fällt dir die Zuschauer-Rolle?
Magdalena Krssakova: „Gerade beim Heim-Grand-Prix willst du besonders gerne kämpfen. Wenn’s weiter weggeht, ist es halb so schlimm. Das viele Reisen geht mir jedenfalls nicht ab. In Linz wäre ich nur zu gerne dabei. Ich hoffe, dass ich Ende des Jahres wieder international kämpfen kann. Im Frühjahr 2026 sollte ich in der Tips-Arena wieder dabei sein – so lautet mein Plan. Die Reha läuft gut, im Olympiazentrum Oberösterreich werde ich perfekt, d.h. rund um die Uhr, betreut.“
Wie waren deine ersten Stunden als ORF-Expertin – ist dir die neue Aufgabe leicht gefallen?
Krssakova: „Ich war anfangs schon ein bisschen nervös… Aber im Vergleich dazu, wie ich mich als Athletin vor den Kämpfen fühle, war es ziemlich easy. Es kann ja nicht viel passieren. Was schon ein bisschen ungewohnt für mich war: 2 Stunden am Stück, einen ganzen Finalblock zu verfolgen, das gibt’s bei mir eigentlich nicht… Aber das Mit-Kommentieren hat wirklich Spaß gemacht!“
Deine persönliche Lieblingszene des ersten Wettkampftages?
Krssakova: „Keine Frage: Der Uchi-mata von Iroha Oi im Finale der Kategorie bis 52 kg gegen Olympiasiegerin Distria Krasniqi. Das war ein lupenreiner Ippon und wunderschönes Judo obendrein. Beeindruckend, wie leicht und unbeschwert das gewirkt hat. Iroha kam, wirkte kein bisschen nervös, sah und warf nach 43 Sekunden. Damit hat niemand gerechnet, eher, dass Distria mit der 17-jährigen Japanerin kurzen Prozess macht!“
Bislang hat Österreich zwei siebente Plätze zu Buche stehen? Wie beurteilst du die bisherigen Leistungen? Was traust du deinen Teamkollegen am Samstag und Sonntag zu?
Krssakova: „Die Leistungen am Freitag waren absolut ansprechend. Es war schön zu sehen, dass Verena (Hiden) nach einer längeren Durststrecke wieder anschreibt und auch die Kämpfe von Jacqueline (Springer), speziell die ersten zwei, haben mir sehr gut gefallen. Ob ich unserem Team Medaillen zutraue? Natürlich! Elena Dengg ist immer für eine Top-Platzierung gut, das gilt auch für Thomas Scharfetter oder Maria Höllwart. Ich bin optimistisch, obwohl einige klingende Namen, allen voran Michaela Polleres, fehlen.“