16. Jänner 2022

Sie macht den Unterschied

JUDO AUSTRIA AWARDS 2021. Die Kategorie TrainerIn des Jahres gewann ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch. Die 41-jährige Deutsche bekam 30 der insgesamt 40 abgegebenen Stimmen. Ihre Bilanz liest sich freilich auch eindrucksvoll: Im 1. Jahr als Cheftrainerin machte die Potsdamerin in der Tat den erhofften Unterschied aus, sicherte dem ÖJV mit ihren Schützlingen 2 Olympia-Medaillen, WM- und EM-Bronze und dazu auch noch 8 x Edelmetall bei der Militär-WM. Besser hätte es in der Tat nicht laufen können.

Umso knapper fiel die Entscheidung in der Kategorie der VereinstrainerIn des Jahres aus. JC-Wimpassing-Erfolgsgarant Adi Zeltner setzte sich mit 16 Stimmen vor Wels-Meistermacher Manfred Dullinger (14) und ESV-Sanjindo-Sportdirektorin Marianne Niederdorfer (10) durch.

Empathisch, kommunikativ und ehrgeizig

Die Presseaussendung des Österreichischen Judoverbandes mit Jahresbeginn 2021 war ungewohnt selbstbewusst und optimistisch formuliert. „Uns ist ein Sensationscoup gelungen“, freute sich Präsident Martin Poiger. „Sie macht den Unterschied aus, wird uns Medaillen bringen“, führte Sportdirektor Markus Moser aus. „Wir haben eine Olympiasiegerin in unseren Reihen“, so Poiger. „Sie wird unserem Team richtig gut tun, ist empathisch, kommunikativ und ehrgeizig. Und obendrein ist sie weltweit die erste weibliche Cheftrainerin im Judo. Es war längst an der Zeit, dass das passiert.“

Der Protagonistin waren diese Vorschusslorbeeren gar nicht so recht. „Ich spreche nicht viel über meine Vergangenheit als Olympiasiegerin. Ich mache mir auch keine großen Gedanken, dass ich die erste Frau in diesem Job bin. Das ist der nächste Karriere-Schritt, ich freue mich auf diese Aufgabe.“ Im Nachsatz kamen ihr dann doch noch ein paar deftigere Worte über die Lippen: „Ihr habt ein paar richtige Kracher im Team. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese ÖJV-Serie ohne WM- und Olympia-Medaille beenden können.“

Jetzt, im Jänner 2022, muten die Worte der Presseaussendung gar nicht mehr so hochgegriffen an. Yvonne Bönisch kam, sah und holte mit ihrem Team Medaillen en masse: Olympia-Silber und Bronze, WM-Bronze, 2 Militär-WM-Titel, EM-Bronze, um nur die wichtigsten zu nennen. Und wieder scheint ihr all die Aufmerksamkeit ein bisschen ungewohnt und fast unangenehm: „Natürlich braucht es auch Glück, um in so kurzer Zeit so viel Erfolg zu haben.“

Was die ÖJV-Aktiven über ihren Headcoach sagen? „Sie schafft es, dass wir richtig hart trainieren, aber trotzdem Spaß haben. Sie ist eine richtig gute Trainerin“, betont Michaela Polleres. „Sie hat vor dem Olympia-Kampf um Bronze zu mir gesagt: Du wirst nicht so oft in Deinem Leben auf so einer Bühne um eine Olympia-Medaille kämpfen. Hab‘ Spaß, genieße den Moment… und zeig‘, was du kannst“, erzählt Shamil Borchashvili. Magdalena Krssakova meint: „Ich habe den Hype um Yvonne am Anfang nicht verstanden, wollte mir in Ruhe mein eigenes Bild machen. Jetzt sage ich: Yvonne bringt uns richtig weiter. Sie hat für jedes Training einen ganz genauen Plan. Sie ist ein Siegertyp, das steckt an.“

Der Dauerbrenner

Seit Michaela Polleres diesen Judo-Schnupperkurs in der Volksschule besuchte, war er da. Adi Zeltner, JC-Wimpassing-Erfolgscoach, der es immer wieder schafft, Talente zu fördern und bei der Stange zu halten. „Für mich ist der JC Wimpassing meine zweite Familie. Ich fühle mich dort richtig wohl. Adi bringt mich weiter, spornt mich an und gibt mir den nötigen Rückhalt“, betont die Olympia-Zweite.

Zur Erinnerung: Anfang der Saison kämpfte die 24-Jährige bei der EM und auf der World Tour mit frühen Niederlagen. Eine Situation, die die Weltranglisten-Achte in dieser Form so nicht kannte. Adi Zeltner war da, gab ihr wieder Selbstvertrauen und arbeitete am taktischen Konzept für Tokio. „Ohne ihn wäre diese Medaille nicht möglich gewesen“, betont Yvonne Bönisch.

Adi Zeltner, im Brotberuf Masseur & Therapeut, 2-facher Familienvater, ist der JUDO-AUSTRIA-Vereinstrainer des Jahres 2021. Gratulation, Adi!


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